Wabenerneuerung

Die Wabenpflege bzw. stetige Wabenerneuerung basiert auf einem rotierenden System die alten und dunklen Waben in regelmäßigen Abständen durch helle Waben zu erneuern. Die dunklen Waben werden hierbei aus dem Volk entfernt und eingeschmolzen. Die Wabenpflege ist eine hygienische Maßnahme um dem Ausbruch von Krankheiten im Volk vorzubeugen. Die Waben werden mit der Zeit dunkel, weil bei jedem Schlupf einer Biene ein dünnes Häutchen in der Zelle zurück bleibt. Trotz des Putztriebes der Bienen kann in der Zelle immer ein Rest verbleiben und sorgt dafür, dass die Waben immer dunkler und die Zellen immer kleiner werden. Durch diese Reste kann der Ausbruch von Krankheiten begünstigt werden, auch die Bienen werden durch die stetige Verjüngung des Zellinneren immer kleiner. Spätestens nach 3 Jahren, besser sogar nach dem zweiten Jahr sollten die Waben aus dem Brutraum entfernt werden.

Wabenerneuerung | Quelle: Maja Dumat / pixelio.de
Durch stetige Wabenerneuerung kann die Gefahr von Krankheiten reduziert und ein hygienischer Betrieb gewährleistet werden.Wabenerneuerung | Quelle: Maja Dumat / pixelio.de

Zur Wabenerneuerung werden die im aktuellen Jahr ausgebauten Waben des Honigraums in den Brutraum gegeben und dienen dort im nächsten Frühjahr als Brutwaben. Auf keinen Fall sollten die alten und bereits einmal bebrüteten Waben aus dem Brutraum wieder für den Honigraum verwendet werden. Dies sollte unter des Maßgabe eines hygienisch arbeiteten Imkers auf keinen Fall passieren. Häufig gibt es Imker, die diese alten Waben im kommenden Frühjahr nochmal zur Honigernte einsetzen, gerade der eigene Anspruch zur Erzeugung eines qualitativ hochwertigen Honigs sollte dies aber verbieten. Auch die Aufbewahrung der alten Waben im Wabenschrank für „schlechte Zeiten“ ist zu vermeiden. Diese bebrüteten Waben werden mit Vorliebe von Wachsmotten befallen und zerfressen, denn diese Schädlinge haben es auf die Häutchen innerhalb der Zellen als Nahrung abgesehen.

Wabenerneuerung nach der Schleuderung

Nach der letzten Schleuderung Ende Juli werden die ausgeschleuderten Waben des Honigraums wieder aufgesetzt, diesmal aber ohne Absperrgitter. Am besten ist die Wabenpflege bei einem zweizargigen Brutraum durchführbar. Die unterste Zarge des Brutraums mit den zweijährigen Brutwaben sollte Ende Juli bereits ohne Brut sein, da die Königin zu dieser Zeit häufig nur noch in der oberen Brutzarge nahe den Honigvorräten stiftet. Sollte sich noch Brut im unteren Brutraum befinden, kann diese Zarge ohne Königin mit einem Absperrgitter getrennt über dem alten Honigraum und dem ersten Brutraum aufgesetzt werden. Die Zarge kann nach spätestens 21 Tagen je nach Alter der Brut komplett entfernt werden.

Es sollte zu dieser Zeit vermieden werden, die zweijährigen Waben abzufegen, besser ist es diese über eine Bienenflucht getrennt bienenleer zu machen. Dies reduziert die zu dieser Jahreszeit sehr ausgeprägte Gefahr der Räuberei. Spätestens nach 24 Stunden kann die bienen- und brutleere Zarge dann entnommen werden. Sollten nach der letzten Schleuderung nur wenige Honigvorräte in den beiden Bruträumen sein, wird erst mit circa 5 Kg Futter aufgefüttert und erst nach dem Eintrag in die Zellen des oberen Brutraums der Zargentausch vorgenommen. Während die Brut im alten Brutraum schlüpft kann problemlos auch die Langzeitbehandlung mit Ameisensäure gegen die Varroamilbe vorgenommen werden. Der Vorteil der kompletten Brutraumentnahme ist die zargenweise Erneuerung der Waben, sodass innerhalb einer Zarge immer gleichalte Waben im Volk sind und diese komplett ausgetauscht werden.

Wabenpflege während der Schwarmzeit

Eine andere Methode die Waben im Volk zu erneuern beginnt bereits während des aufkommenden Schwarmtriebs im Mai bis Juni. Die Wabenerneuerung ist mit den Maßnahmen durch Schwarmtriebreduzierung kombinierbar. Bei aufkommender Schwarmstimmung werden dem Volk etwa 5 – 8 dunkle und bestiftete auszurangierende Waben entnommen und zur Bildung von Sammelbrutablegern verwendet. Die verbleibenden alten Waben werden in die Mitte der Zarge geschoben damit sie von der Königin bestiftet werden. Die entnommenen Waben werden durch Rähmchen mit Mittelwand ersetzt. Das Volk wird diese Mittelwände recht schnell ausbauen und verhält sich hierbei wie ein baufreudiger Schwarm. Gerade im Frühjahr ist der Bautrieb der Bienen sehr stark ausgeprägt, sodass innerhalb einer Saison problemlos 20 – 30 Waben mit Mittelwänden ausgebaut werden könnten.

Diese Maßnahme der teilweisen Wabenentnahme kann mindestens 2 Mal innerhalb einer Saison erfolgen, sodass bereits bis zur Sommersonnenwende eine komplette Zarge mit frischen Waben ausgebaut und erneuert wurde. Dieses Verfahren eignet sich vor allem dann, wenn zwischen Brut- und Honigraum unterschiedliche Rähmchenmaße verwendet werden. Durch die Entnahme von verdeckelten Brutwaben wird der Schwarmtrieb unmittelbar reduziert und die Stockbienen haben wieder eine Aufgabe. Die in den Sammelbrutableger überführten Waben können nach dem Schlüpfen der Bienen entnommen und ebenfalls durch Mittelwände ersetzt werden oder der Sammelbrutableger wird zur Bildung von Begattungseinheiten oder Begattungsablegern aufgelöst.



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