Bienenabstand

Der Bienenabstand, oder wie im englischen Original auch bezeichnet „Bee Space“, wurde 1851 vom amerikanischen Imker Lorenzo L. Langstroht entdeckt. Langstroht gilt als Vorreiter der Magazinimkerei und hat in seiner Wirkungszeit viele Entdeckungen und Erfindungen getätigt, die auch heute noch in der Imkerei Anwendung finden. Der von ihm entdeckte Abstand legt eine definierte Distanz von den einzelnen Bauteilen in einer Beute fest, ohne dass diese von den Bienen mit Kittharz oder Waben verbaut werden. Der „Bee Space“ beträgt im Mittel 8mm (+/- 2 Millimeter) und findet hauptsächlich Anwendung in der Magazinimkerei, weil der Entdecker Langstroht selbst ausschließlich in der Magazinbeute geimkert hat. Sind die Abstände kleiner, werden diese von den Bienen mit Kittharz verfüllt. Haben die Beutenteile einen größeren Abstand zueinander, könnten die Bienen diesen mit Wabenzellen auffüllen und dadurch das Imkern wesentlich erschweren.

Bienenabstand | Quelle: Quelle: Maja Dumat / pixelio.de
Wird der Bienenabstand überschritten, kommt es in dem Freiraum zum Ausbau mit Waben oder starken Verkittungen.Bienenabstand | Quelle: Quelle: Maja Dumat / pixelio.de

Die Einhaltung des optimalen Abstandes reduziert signifikant die Probleme beim Öffnen der Beute, weil zwischen den Teilen kein oder nur geringfügiger Verbau stattgefunden hat. Anwendung findet der Bienenabstand auch beim Wabenabstand zum Beispiel bei der Verwendung von Hoffmann Seitenteilen, sowie die Entfernung von Rähmchenoberträgern zu den darüber liegenden Rähmchen bei der Imkerei in mehreren Zargen. Rähmchen haben in der Regel einen Abstand von Wabenmittellinie zur nächstliegenden Wabenmittellinie von 35mm, durch die gleichbleibende Zellentiefe der Waben ergibt sich in den Wabengasen der vorteilhafte Bienenabstand von 8mm. Wäre dieser geringer, würden die Bienen kaum an die Waben herankommen oder die Zellen nicht in voller Höhe ausbauen. Ist dieser zu weit, besteht die Gefahr des Wildbaus und zusätzlicher Waben, die an den Oberträgern, Absperrgitter oder Beutendeckel befestigt werden. Insbesondere bei guten Trachtverhältnissen und Platzmangel neigen die Bienen schnell zur Erstellung von Wildbau in freien Bauflächen.

Langstroht hat mit seiner Entdeckung die Imkerei weiter modernisiert, auch wenn in einige heute erhältliche Beutensysteme sich nicht an den Bee Space halten und somit für starken Verbau sorgen. Oftmals ist der Begriff Bienenabstand bekannt oder wird schlichtweg vernachlässigt. Auch in optimierten Beuten mit stringenter Einhaltung des Bienenabstands ist eine Umsetzung nicht in allen Teilen möglich. Bereits im Boden stößt eine Einhalten des Bienenabstands bei Bodenhöhen von 3 – 5 cm auf mögliche Grenzen, insbesondere bei hohen Wanderböden bauen die Bienen gerne bei starker Tracht weitere Waben unter den Rähmchen aus. Um dies zu verhindern wird eine sogenannte Bausperre aus Holzbrettchen eingelegt. Die Bienen können dadurch nur begrenzt einen Wildbau tätigen und weichen dadurch auf andere Zargen mit Mittelwänden oder Leerrahmen aus. Dies erleichtert das Ziehen der Waben durch den Imker bei der Volkkontrolle enorm. Durch die Bausperre ist aber eine repräsentative Varroakontrolle abfallender Milben nicht möglich, weil die Milben dann auf die Holzleisten und nicht auf die Windel fallen. Daher ist die Bausperre bei auslaufender Tracht, spätestens mit der aktiven Behandlung gegen die Varroa mit Säuren oder Medikamenten zu entfernen.

Natürlich imkern in Großraumbeuten


Die Autoren, welche sich seit ihrer Kindheit mit Bienenbeschäftigt, gibt in diesem literarischen Werk einen wunderbaren Einblock in die Großraumbeuten, insbesondere in das Maß Dadant, welches als Ursprung für einräumige Brutraume gilt. Zudem orientiert es sich an dem natürlichen Brutnest der Bienen durch ungeteilte Brutflächen.

Autor: Melanie von Orlow
Verlag: Ulmer (Eugen)
Broschiert: 142 Seiten
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