Die Golzbeute stammt vom gleichnamigen Imkermeister und Entwickler Wolfgang Golz und entstand circa Ende der 1050er Jahre in seiner Urform. Im Original verwendet sie das heute kaum noch geläufige und nur regional zu findende Rähmchenmaß Kuntzsch-Hoch im Format 230mm x 310mm. In der Urform der Beute konnten jeweils 16 Rähmchen für Brut- und Honigraum zuzüglich ausreichend dimensioniertem Rangierbereich untergebracht werden. In aktuellen Versionen wurde die Beutengröße auf zwei mal 17 Rähmchen erweitert, um ausreichend Platz für einen größeren Honigraum zu schaffen. Die von Golz entwickelte Beute ist eine Längslagerbeute in der die Bienen von Oben behandelt werden und einzelne Rähmchen gezielt durchgeschaut werden können. Im vorderen Bereich befindet sich der Brutraum, an den sich durch ein vertikales Absperrgitter getrennt, der Honigraum anschließt.
Im Winter kann der Honigraum in der Golzbeute relativ einfach von der Wintertraube getrennt werden, indem das Absperrgitter durch eine Holzplatte ersetzt und der Honigraum mit Isolierung aufgefüllt wird. Im Vergleich zu anderen individuellen Oberbehandlungsbeuten wie zum Beispiel die Topbar Hive können die Rähmchen nach dem Schleudern wiederverwendet werden, da diese aus einem normalen Rähmchen mit Seiten- und Unterträgern bestehen und Beim Schleudern nicht zerstört werden. Die Beute bietet eine sehr leichte Handhabung, zudem bleibt es dem Imker erspart schwere Zargen, wie es zum Beispiel in der Magazinimker der Fall ist, zu tragen, da sich der Honigraum auf wenige Waben auf gleicher Höhe zum Brutraum beschränkt. Dieser Vorteil ist auch gleichzeitig der größte Nachteil, denn die beschränkte Brutfläche auf 17 Waben kann für brutstarke Bienen wie zum Beispiel die Buckfast zu knapp bemessen sein und steigert das Risiko des Schwarmtriebs. In diesem Fall müssen die Völker bei starker Tracht und gutem Wetter häufiger geschröpft werden um dem aufkommenden Schwarmtrieb her zu werden.
Das fest installierte Absperrgitter reduziert die Gefahr der Bienenquetschung, auch ein versehentliches Töten der Königin durch die Auflage des Absperrgitters, wie es bei Magazinbeuten der Fall ist, ist nicht mehr möglich. Die Längslagerbeute kommt zudem ohne notwendiges Zubehör aus, es ist nicht notwendig bzw. möglich weitere Zargen aufzusetzen, Bausperren einzulegen oder sonstige Extrateile zu nutzen. In ihrer einwandigen Bauweise ist sie verglichen zur ihrer Größe und dem Fassungsvermögen von 34 Rähmchen sehr leicht aber auch robust. Die fehlende Modularität macht die Oberbehandlungsbeute aber für Berufsimker uninteressant und wenig wirtschaftlich. Trotzdem bleibt die Golzbeute eine ernstzunehmende Alternative für Individualisten, Anfänger und ökologisch orientierte Hobbyimker.