Die Verwendung eines Absperrgitters ist oftmals Grundlage für tiefgreifende Diskussionen über die Imkerei. Dabei sind die Argumente einer schnelleren Entwicklung der Bienen ohne ein „störendes“ Absperrgitter als Mythos zu betrachten. Vergleiche mit Völkern gleicher Eigenschaften und Bedingen haben gezeigt, dass die Bienen sich bei schwacher und starker Tracht nahezu identisch entwickeln. Das Absperrgitter soll den Brutraum vom Honigraum trennen und ein Bestiften der Honigwaben durch die Königin verhindern. Durch den festgelegten Abstand der Metallstäbe im Gitter können dieses nur die schlankeren Arbeitsbienen passieren, aber nicht die dickere Königin. Dadurch kann sichergestellt werden, dass der aufsitzende Honigraum, welcher durch das Absperrgitter vom Brutraum getrennt ist, nicht mit Eiern von der Königin bebrütet wird.
Die Abstände der einzelnen Streben betragen exakt 4,2 Millimeter und dies entspricht der optimalen Durchgangsbreite für die Arbeitsbienen. Das Gitter selbst kann sowohl aus Kunststoff, als auch aus Metall hergestellt werden. Endsprechend sind die Metallgitter aufgrund höherer Herstellungskosten aber etwas teurer, dafür können diese leichter desinfiziert und auch mit einem Gasbrenner abgebrannt werden. Die Gitter selbst liegen auf dem oberste Brutraum auf oder können als einzelnes Zargenelement mit eingefasstem Absperrgitter genutzt werden. Wird ein aufliegendes Gitter verwendet, reduziert sich die Durchgangsfläche, weil das Gitter an den Stellen an denen es auf den Rähmchenoberträgern aufliegt, nicht von den Bienen genutzt werden kann. Lediglich die Wabengassen können dann zum Aufstieg in den Honigraum genutzt werden.
Verringert den Zeitaufwand für die Durchschau
Die Verwendung eines Absperrgitters bietet zudem weitere Vorteile bei der Volkkontrolle. Während Imker ohne Absperrgitter im schlechtesten Fall auch die Honigwaben nach der Königin durchschauen müssen, begrenzt sich der Zeitaufwand bei der Verwendung einer Absperrung auf die 1 – 2 Zargen des Brutraums. Insbesondere in der Schwarmzeit reduziert sich die wöchentliche Durchschau dann auf lediglich zwei Zargen, andernfalls müssten auch alle Honigwaben nach angesetzten Weiselzellen durchsucht und ausgebrochen werden. Weiterhin kann durch die Sicherheit eines weisellosen Honigraums auch eine Bienenflucht zur Reduzierung der Bienenmasse in der zu erntenden Zarge genutzt werden. Bestände die Gefahr, dass sich die Königin im Honigraum aufhält, könnte diese in den engen Löchern der Bienenflucht stecken bleiben oder sich gar verletzen. Die Bienenflucht sorgt nach dem Einlegen innerhalb von 12 – 24 Stunden für einen nahezu bienenfreien Honigraum. Die wenigen noch aufsitzenden Bienen können dann direkt vor dem Schleuderraum abgefegt werden. Aber auch wenn keine Bienenflucht verwendet wird, muss vor dem Abfegen nicht die Königin im Honig- oder Brutraum gesucht werden. Würde die Königin im Honigraum sein und eventuell vom Imker versehentlich vor dem Flugloch abgefegt werden, könnten schwere Verletzungen oder gar ein Verlust der Weisel die Folge sein.
Leichteres ernten von Sortenhonigen
Weiterhin können leichter Sortenhonige geerntet werden, weil die Honigwaben unmittelbar nach der Sortentracht entfernt und geschleudert werden können, ohne da Rücksicht auf auslaufende Brut in den Waben genommen werden muss. Ohne Absperrgitter würden immer Honigwaben mit Brut zurückbleiben und es würde zu einer starken vermischen der Honige kommen. Eine Ernte von Sortenhonig wäre nur noch bedingt möglich. Gerade bei schnell aufeinander folgenden Massentrachten oder dem Wandern mit den Bienen, ist ein einfaches Abnehmen der kompletten Honigräume möglich. Weil die Honigwaben nicht bestiftet werden, bleibt der Wach der Waben sehr lange hell, sodass diese Waben auch zur Herstellung von Wabenhonig verwendet werden können. Nur unbebrütete Waben sollten als Wabenhonig zugeschnitten und verkauft werden, dies zeugt gegenüber dem Kunden von Qualität und Geschmack.
Weiterhin von Vorteil ist die Reduzierung der Anzahl an Waben und Zargen bei Schlechtwetterperioden. Die Bienen können sich Problemlos in den Brutraum zurückziehen, weil sich in dem aufsitzenden und abgesperrten Honigraum keine Brut befindet, welche gewärmt und gefüttert werden muss. Weiterhin reduziert sich auch der Aufwand für den Imker, weil dieser zum Schleudern immer eine geschlossene Zarge mit 10 – 12 gefüllten Waben entnehmen kann, es ist nicht erforderlich auf enthaltene Brut zu achten und diese ggf. zum Auslaufen vorher in die äußeren Bereiche umzuhängen. Trotz aller Vorteile vertreten viele Imker die Auffassung ohne Absperrgitter imkern zu wollen, um trotzdem brutfreie Honigräume zu erhalten, können diese auch mit Dickwaben bestückt werden. In die Dickwaben stiftet die Königin in der Regel keine Eier, weil ihr die Zellen zur Bestiftung zu tief sind.