Zander-Maß

Das Rähmchenmaß Zander stammt aus dem frühen 20. Jahrhunderts und wurde vom Imker Enoch Zander (1873 – 1957), welcher auch Namensgeber ist, in Zusammenarbeit mit Johann Merz als Gesamtkonzeption der Zanderbeute entwickelt. Als Bienenkundler und promovierter Zoologe war er auch über Jahre Leiter der Bayrischen Landesanstalt für Bienenkunde und hat seine daraus gezogenen Erkenntnisse in über 500 Schriften zur Bienenkunde festgehalten. Die heutigen, hauptsächlichen Verbreitungsgebiete finden sich in Nordbayern, Nordbaden und der Rheinpfalz und resultieren aus dem regionalen Bezug und dem Wirkungsgebiet Prof. Dr. Enoch Zanders. Oftmals finden sich vereinzelt auch Imker in anderen Bundesländern mit diesem Rähmchenmaß als Zweitmaß in Kombination mit der Dadantbeute. Zander ist bei einem Wechsel der Baurichtung mit den Rähmchengrößen Dadant und Langstroht über das gleiche Zargenanschlussmaß kombinierbar.

Imkern mit zwei Brutraumzargen

Die Wabenfläche ist für die heutige meist wirtschaftlich orientierte Imkerei und die sehr brutstarken Bienenvölker viel zu klein, sodass bei Magazinbeuten oftmals mit zwei Brutzargen geimkert werden muss. Diese Problematik haben aber auch andere weit verbreite Wabenmaße wie zum Beispiel das Deutsch-Normalmaß. Bei Hinterbehandlungsbeuten mit nur einem Brutraum ohne die Möglichkeit zur Erweiterung neigen starke Völker schnell zu einem ausgiebigen Schwarmtrieb in der Trachtzeit. Nur durch stetiges Schröpfen der Bienenmaße aus den Völkern und der Entnahme von Brutwaben kann in Trachtphasen die Gefahr des Schwarmabgangs reduziert werden. Trotzdem bietet das Zander-Maß auch Vorteile zu dem beschrieben Dadant- oder Langstroht-Maß. Durch die Vereinheitlichung des Wabenmaßes in Brut- und Honigraum kann ein rotierendes Verfahren zur Wabenerneuerung genutzt werden. Im Rotationsverfahren werden die bereits schwarzen Brutwaben (2 – 3 jährigen Waben) der untersten Zarge entnommen und eingeschmolzen. Der diesjährige Honigraum wird dann zum obersten Brutraum und der im Folgejahr entstehende Honigraum durch Mittelwände neu ausgebaut. Der diesjährig oberste Brutraum wird dann zum unteren Brutraum und im Folgejahr ausgetauscht. Hierdurch entsteht eine Rotation mit 3 jährigem Zyklus. Es sollte zwingend vermieden werden, dass aus hygienischen Gründen bebrütete Waben für das Lagern und Schleudern von Honig durch die Bienen verwendete werden.

Rähmchen Zander
Das Zandermaß findet sich vorwiegend in Mittel- und Süddeutschland, es gibt verschiedene – teils sehr verbreitete Beutensysteme für dieses Maß.

Kosten: ca. 0,80 EUR – 1,50 EUR je Rähmchen

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Wabendetails


Wie bereits bei vielen anderen gängigen Rähmchenmaßen haben sich verschiedenste Derivate des Zander-Maß herausgebildet, welche sich zum Beispiel an gleiche Zargenanschlussmaße zu anderen Rähmchengrößen oder an die individuellen Bedürfnisse angepasst haben. Insbesondere der Nachteil der geringen Brutfläche wurde durch die Einführung eines 1 ½ Maß revidiert, hierdurch ist ein Rotationsverfahren der Wabenerneuerung aber nur noch bedingt möglich.

AußenmaßMittelwandInnenmaßWabenfläche
Original Normal420mm x 220mm397mm x 197mm402mm x 202mm0,1624 m²
Original 1 ½ Maß420mm x 330mm397mm x 307mm402mm x 312mm0,2509 m²
Original 4/3 Maß420mm x 300mm397mm x 277mm402mm x 282mm0,2267 m²
Modifiziert Normal477mm x 220mm454mm x 197mm459mm x 202mm0,1854 m²
Modifiziert 2/3 Maß477mm x 159mm454mm x 136mm459mm x 141mm0,1294 m²

Natürlich imkern in Großraumbeuten


Die Autoren, welche sich seit ihrer Kindheit mit Bienenbeschäftigt, gibt in diesem literarischen Werk einen wunderbaren Einblock in die Großraumbeuten, insbesondere in das Maß Dadant, welches als Ursprung für einräumige Brutraume gilt. Zudem orientiert es sich an dem natürlichen Brutnest der Bienen durch ungeteilte Brutflächen.

Autor: Melanie von Orlow
Verlag: Ulmer (Eugen)
Broschiert: 142 Seiten
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