Topbar Hive

Die Topbar-Hive ist eine Oberträgerbeute, welche als Wiederentdeckung aus der afrikanischen Entwicklungshilfe stammt. Die Art der Beute ist zurückzuführen auf die traditionellen makedonischen Bienenkörbe, bzw. die ähnlich gearteten afrikanischen Röhrenbeuten. Von Vorteil ist ihre einfach und Herstellung aus wenigen Einzelteilen und die Bereitstellung von Waben über einfach Oberträger mit Anfangsstreifen aus Wachs. Insbesondere in der Entwicklungshilfe konnten durch die einfache Fertigung und der schnell zu erlernende Betrieb mit dieser Beute gute Resultate für die Selbstversorgung der Menschen in Afrika erzielt werden. Auch in der Stadtimkerei, dem sogenannten Urban BeeKeeping, findet die Hive Top zunehmend anklang. Mit geringsten Mitteln können Interessierte mit diesem Imkereikonzept in die Bienenhaltung einsteigen

Golzbeute | Quelle: Kris Fricke / flickr.com
Die Top Bar Hive ist ein in sich geschlossenes System, welche eine einfache imkerei ermöglich, die zum Beispiel in der Entwicklungshilfe praktiziert wird.Golzbeute | Quelle: Kris Fricke / flickr.com

Die Imkerei in der Topbar Hive ist für jeden einfach zu erlernen, auch wenn die Imkerei selbst nicht für jeden geeignet ist. Die Bienen werden in der rombusförmigen Holzbeute gehalten und bauen die Oberträger selbsttätig mit Waben aus. Der Investitionsaufwand für Holz und Maschinen ist relativ gering, in Entwicklungsländern werden die Beuten aus alten Holzbrettern zusammengenagelt und mit Bienen befüllt. Eine wirkliche Festlegung auf ein definiertes Flugloch gibt es dann selbstverständlich nicht mehr. Trotzdem können die Beuten mit geringer technischer Ausrüstung und ein wenig handwirklichem Geschick selbst gebaut werden. Die Beuten haben schräge Seitenteile mit einem geringfügigen Anstellwinkel von etwa 10°, dieser sorgt dafür, dass die Bienen die rahmenlosen Oberträger nicht bis an die Seiten heran bauen und sich die Oberträger auch herausnehmen lassen. Die Abmaße der Topbar Hive liegen bei circa 100 cm Länge und etwa 50 cm Breite, für den Bau der Beute werden etwa 2 m² Holz mit einer Stärke von 25 – 28 mm benötigt.

Alternative Imkerei ohne Rähmchen

Trotz der günstigen Anschaffung und einer gewissen Ähnlichkeit zur Magazinimkerei stellt diese Form der Bienenhaltung keine unmittelbare Konkurrenz dar, sondern ist eher eine Alternative für Hobby Imker mit wenigen Bienenvölkern. Für den Betrieb der Bienen in den Beuten wird nur wenig Arbeitszeit benötigt, auch der Bedarf an Stellfläche ist relativ gering. Die Beuten werden entweder hängend an zwei Trägern oder auf Steinen etwas hochstehend gestellt, ein direkter Kontakt mit dem Boden sollte vermieden werden. Der gewählte Standort sollte trocken und warm sein, eine schnelle Erwärmung der Beute am Morgen sorgt für einen schnellen Flugbetrieb und starke Völker. Die Beuten können zudem entsprechend hochgestellt werden, dass ein rückenschonendes bewirtschaften möglich ist. Da keine weiteren Zargen auf die Beute aufgesetzt werden können, bleibt die Arbeitshöhe über die gesamte Saison identisch. Zur Erweiterung der Beute mit zusätzlich Rähmchen werden lediglich das Trennschied verschoben und Oberträger mit Wachsstreifen eingehängt. Das Einengen erfolgt ähnlich einfach über die Entnahme der Waben und dem Verschieben des Trennschied in Richtung Brutnest.

Durch die beweglichen Oberträger ist es mit der Beute im Vergleich zu anderen Naturbau Beutensystemen auch möglich eine Schwarmkontrolle durchzuführen, indem die einzelnen Waben nach angesetzten Weiselzellen durchgeschaut werden. Beim Herausnehmen der Träger ist aber darauf zu achten, dass die Waben nicht von den Holzleisten abbrechen. In gleicher Art wird auch die Honiggewinnung durchgeführt, indem die Brutfreien Waben herausgenommen werden und die Bienen in Abhängigkeit zur Tracht mit neuen Oberträgern ausgestattet oder eingeengt werden. Die Honigwaben werden klein geschnitten und in ein sauberes Tuch gegeben. Anschließend wird das Wachs ausgedrückt und der Honig fließt durch das Tuch in ein Auffanggefäß. Das ausgepresste Wachs kann danach wieder in die Beute gegeben werden und die Bienen fressen den restlichen Honig heraus. Nach wenigen Tagen können die Wachsreste dann entfernt und weiterverarbeitet werden.

Auch wenn die Imkerei in der Topbar Hive sich auf wesentliche Tätigkeiten beschränkt, ist auch in ihr eine regelmäßige Behandlung gegen die Varroa durchzuführen. Ebenso obliegt es dem Imker Wartungen am Volk vorzunehmen, sowie die Waben in wöchentlichen Abständen nach Schwarmzellen zu durchschauen und mindestens alle 2 Jahre eine Umweiselung mit einer neuen Königin durchzuführen. Dies sollte auch von Beginn an in der Stadtimkerei berücksichtigt werden, wenn Neuimker mit der Hive Top in die Imkerei einsteigen.

Natürlich imkern in Großraumbeuten


Die Autoren, welche sich seit ihrer Kindheit mit Bienenbeschäftigt, gibt in diesem literarischen Werk einen wunderbaren Einblock in die Großraumbeuten, insbesondere in das Maß Dadant, welches als Ursprung für einräumige Brutraume gilt. Zudem orientiert es sich an dem natürlichen Brutnest der Bienen durch ungeteilte Brutflächen.

Autor: Melanie von Orlow
Verlag: Ulmer (Eugen)
Broschiert: 142 Seiten
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