Die Honigprämierung ist eine Leistungsschau der erbrachten Resultate eines Bienenjahres und Bewertet die Ergebnisse nach festgelegten Kriterien für das eingereichte Honiglos. Prüfer begutachten den Honig und bewerten die Tätigkeit das Imkers auf Sorgfalt und qualitätsorientierte Arbeitsmethodik. Ein Gremium der Preisrichter vergibt in einem Punktesystem für die Erbrachte Leistung ihre Bewertung, anhand dessen der Honig in eine Medaillenbewertung eingereiht wird. Die Durchführung von Honigprämierungen findet häufig auf Landesverbandsebene statt, hierzu ist eine Voranmeldung abzugeben und oftmals auch eine Teilnahmegebühr zu entrichten. Die Proben als Honiglose eines Sortenhonigs von 6 – 12 Gläsern werden beim eigenen Imkerverein abgegeben, welcher diese dann an den Landesverband schickt. Die Abgabe erfolgt in der Regel im D.I.B. Einheitsglas 500 Gramm mit Etikett, Gewährverschluss und Deckeleinlage. Für Anfänger ist die Teilnahme an Prämierungen eine gute Möglichkeit schnelles Feedback für die eigene Arbeit zu erhalten, aber auch langjährige Imker können durch die Teilnahme ihre Resultate durch geschulte und fachkundige Prüfer bewerten lassen und ein Rückmeldung für Verbesserungen erhalten.
Die Bewertung des eingereichten Honigs findet nach einem vordefinierten Bewertungskatalog statt, welcher die Kriterien der Aufmachung und Sauberkeit des Honigglas, Gewichtsbestimmung, Geruch und Geschmack des Honigs, sowie eine chemisch-physische Untersuchung im Labor beinhaltet. Das Kriterium der Sauberkeit hat zumeist den größten Punkteanteil, da dieses Kriterium auch unmittelbar vom Kunden während und nach dem Kauf beurteilt werden kann. Zudem ist die Einhaltung des angegebenen Gewichtes bei Unterschreitung ein wichtiges Kriterium für einen direkten Ausschluss aus der Prämierung. Daher sollte bei der Abfüllung unbedingt eine geeichte Waage genutzt werden, zudem ist eine leichte Überfüllung von 3 – 5 Gramm besser als eine marginal untergewichtige Befüllung. Entsprechend gravierende Fehler führen zum sofortigen Ausschluss des gesamten Los und werden nicht weiter bewertet, auch wenn alle anderen Kriterien tadellos sind. Aus den Einzelwertungen der Teilbereiche errechnet sich schlussendlich die Gesamtbewertung, deren Bewertung anhand einer tabellarischen Punkteskale mit Gold, Silber, Bronze oder ohne Wertung prämiert wird. Somit ist es auch möglich und auch oftmals durch die hohe Teilnehmerzahl gegeben, dass sich mehrere Preisträger je Sortenhonig finden.
Häufige Fehler bei der Honigprämierung
Die Bewertungen für die Einzelkriterien des Honigs können durch vielfältige Punkte gemindert werden. Im Einzelnen sollte aber auf folgende, oft gemachte Fehler geachtet werden. Entscheidend ist, dass der Geschmack und Geruch geringer gewertet wird, als vielmehr die Aufmachung und Qualität der Verarbeitung.
Fehlerpunkte | Behebung / Begründung |
---|---|
Aufmachung | |
Leimspuren an Glas und Deckel | mit nassen Schwamm abwischen |
Honig an der Deckeleinlage | zu kurz gerührter Honig zu hoher Wassergehalt |
Locker aufliegender Deckel | Deckel fest zudrehen |
Uneinheitliche Deckel | gleiche Deckelchargen verwenden |
Mindesthaltbarkeitsdatum | Freifläche auf Etikett zur Angabe verwenden |
Ablösender Gewährverschluss | Klebung beachten zügige Verklebung nach Ablösen |
Sauberkeit | |
Wachs und Bienenreste | Sieben des Honigs mit Feinsieb |
Starker Schaum | Abschäumen des Honig vor dem Rühren |
Absatz am Grund | Sieben des Honigs mit Feinsieb |
Zustand | |
Uneinheitliche Kandierung | Rühren des Honigs |
Lufteinschlüsse | Gleichmäßge Abfüllung Falsches Rühren des Honigs |
Untergewicht < 500g | geeichte Waage verwenden Mehrzugabe von 2 – 5 Gramm je Glas |
Geschmack | |
Fremdgeschmack | Undichte oder falsche Lagerung |
Fremdgeruch | Undichte oder falsche Lagerung |
Wassergehalt | |
Über 18% Wassergehalt | zu früh geschleuderter Honig |
Beginnende Gärung | zu hoher Wassergehalt |
Honigprämierung nach Honigsorte
Für jeden eingereichten Honig findet in der Regel auch eine Sortenbestimmung durch die Analyse der Pollen statt. Bereits bei der Einreichung muss der Imker aber die Sorte bestimmt haben, die Analyse durch das Labor gibt dem Imker aber den prozentualen Anteil der Sortenreinheit an. Ist eine genaue Bestimmung der Sorte durch den Imker nicht möglich, kann der Honig auch als Frühtracht, Sommertracht oder Spätsommertracht eingereicht werden. Neben der Sortenbestimmung wird der Honig auch auf Rückstände von Pestiziden und Arzneimitteln untersucht. Hierzu zählen nicht nur die gängigen Behandlungsmittel gegen Varroatose, sondern auch verbotene bzw. in Deutschland nicht zugelassene Mittel. Ein Nachweis ist oftmals auch nach mehreren Wochen im Honig durch die Anlagerung und Absonderung aus den Waben möglich.