Lavendelhonig

Der Lavendel ist ein stark riechendes, aromatisches Strauchgewächs, welches sich an trockene Standorte mit geringem Bodenwasser und Niederschlag angepasst hat. Die bis zu 100cm hoch wachsende Pflanze mit der lateinischen Bezeichnung Lavendula angstifolia bevorzugt Standorte mit stetiger und kräftiger Sonneneinstrahlung. Ihre vorwiegenden Verbreitungsgebiete, in denen auch eine wirtschaftliche Nutzung der Pflanze stattfinden kann, erstrecken sich überwiegend in Süd- und Südwesteuropa mit hohen Temperaturen und wenig Niederschlag im Sommer. Ursprünglich stammt der Lavendel aus den Küstenregionen des Mittelmeergebiets, ist aber heutzutage in ganz Südeuropa angesiedelt. Auch in Deutschland findet sich der Lavendel als Zierpflanze in heimischen Gärten eine intensive wirtschaftliche Nutzung findet aber nicht statt, da die Witterungsbedingungen für einen ertragreichen Anbau nicht optimal sind. Es existieren etwa 25 verschiedene Lavendelarten, zu diesen gehören auch die Hybriden, welche als Lavandin bezeichnet werden. Lavandin wird aus Kostengründen anstelle des echten Lavendels angebaut und dient als Basis für preiswerte Essenzen und Öle, der bekannte Duft des Lavendels ist bei den Hybriden aber wesentlicher schwächer ausgebildet. Die Hybriden sind anspruchsloser, kostengünstiger zu vermehren und leichter zu pflegen, als der echte Lavendel. Die Lavendula angstifolia ist eine ausgesprochen gute Nektarpflanze und kann bei optimalen Witterungsbedingungen sehr hohe Erträge an Lavendelhonig je Bienenvolk erzielen.

Lavendelfelder | Quelle: Kurt F. Domnik / pixelio.de
Der Lavendelhonig wird von dern Bienen auf den weitläufigen Lavendelfeldern in Frankreich und Mittelmeerraum gesammel.Lavendelfelder | Quelle: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Bekannt für Lavendel sind die ausgeprägten und in Reihen angepflanzten Lavendelfelder der französischen Provence, diese blühen insbesondere im Hochsommer in kräftigen Lila Farbtönen. Der Echte Lavendel oder auch der Hybride Lavandin werden erst seit circa 100 Jahren für die industrielle Nutzung kultiviert. Hauptsächlich finden die stark duftenden Blüten Verwendung in Duftstoffen, hierzu wird das ätherische Öl aus den Blüten gewonnen und als Duftkonzentrate in der Parfümindustrie weiterverarbeitet. Weiterhin findet die Pflanze ihren Nutzen in der Pflanzenheilkunde als homöopathisches Mittel. Die Lavendelbauern schneiden zur Ernte der Öle die Blüten von den Pflanzen, je später dies geschieht, desto mehr Nektar kann von den Bienen geerntet werden. Für die wirtschaftliche Nutzung als Duftstofflieferant interessant sind die Sorten des Echten Lavendel, des Aspik-Lavendel oder einer hybriden Form. Die Hauptblütezeit ist in den meisten Anbauregionen der trockene und heiße Juli, somit gehört der Lavendelhonig zu den Honigen der Sommertracht.

Lavendelhonig mit lieblichem Duft

Die Menge des geernteten Honigs ist zudem von der Lavendelsorte abhängig, bestimmte Sorten geben mehr Nektar je Blüte ab als andere. Lavendelhonig ist keine Massentracht im eigentlichen Sinne, zwar können gute Erträge erzielt werden, dies ist aber stark von den vorherrschenden Wetterbedingungen abhängig. In der Trockenzeit kann der Ertrag stark zurückgehen, weil die Lavendelpflanze die Absonderung von Nektar reduziert oder gar ganz einstellt. Die Länge und Intensität der Trockenzeit variiert in den einzelnen Jahren sehr stark. Der edle und bei Feinschmeckern beliebte Lavendelhonig erzielt vergleichsweise hohe Marktpreise, insbesondere in trockenen Jahren kann das Angebot die bestehende Nachfrage kaum decken, sodass es zu einem Anstieg der Preise kommen kann. Geernteter Lavendelhonig ist hellgelb bis hin zu einer bräunlichen Farbgebung. Da es sich bei Lavendel um eine Blütenpflanze handelt, kristallisiert der Honig relativ rasch und muss zur Erhaltung der Streichfähigkeit vom Imker während der Kristallisierung stetig gerührt werden. Wie die Pflanze selbst, besitzt auch der Honig einen leicht betörenden Duft und lieblich aromatisches Aroma, welche je nach dominierender Lavendelsorte unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

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