Phaceliahonig

Der Phaceliahonig wird aus der gleichnamigen Blütenpflanze Phacelia von den Bienen als Nektarhonig gewonnen. Die Phacelia stammt ursprünglich aus dem Südwesten der Vereinigten Staaten sowie Mexiko und wurde vor über 100 Jahren nach Europa durch Seefahrer und Handelstreibende importiert. In den Anfängen nach der Einführung des Saatguts wurde die Pflanze ausschließlich als Ziergewächs angebaut, erst später wurde auch der landwirtschaftliche Nutzwert als Zwischenfrucht und Gründünger erkannt. Die Phacelia bildet ein flächiges Feld, welches den gesamten Boden bedeckt und unerwünschte Pflanzen durch die vollständige Bodenbedeckung ohne Lichtdurchdringung nicht wachsen lässt. Zudem sorgt die Zwischenfrucht für eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit in Folge der Bindung von Nährstoffen. Insbesondere für Grünbrachen ist die Phacelia besonders gut geeignet. Die entstehenden Felder ähneln äußerlich sehr stark den Lavendelfeldern in Südeuropa, zudem sondert die Pflanze einen sehr intensiven aber angenehmen exotischen Duft ab, sodass die Felder bereits von weitem zu riechen und an ihren blau-violetten Blüten zu erkennen sind.

Phaceliahonig | Quelle: Sabine Schmidt / pixelio.de
Die Phacelia gilt als sehr gute Bienenweide für den Ertrag von Nektar und Pollen. Sie ist eine Zwischenfrucht im Ackerbau.Phaceliahonig | Quelle: Sabine Schmidt / pixelio.de

In der drei- bis vierwöchigen Blütezeit produzieren die Blüten sehr viel Nektar und Pollen, die Phacelia ist somit für Massentrachten ausgesprochen gut geeignet und erzeugen einen nahezu sortenreinen Blütenhonig. Der hohe Ertrag ähnelt sehr stark dem der Rapstracht. Die anspruchslose Pflanze ist besonders als Bienenweide für magere Böden geeignet, auch längere Trockenperioden übersteht diese problemlos. Nicht zuletzt aus diesen Gründen wird die Phacelia auch als „Bienenfreund“ in der Literatur bezeichnet, auch wenn der Anflug und das Sammeln von Nektar aus den Blüten der Pflanzen für die Bienen schwerer ist, als vergleichsweise die Bestäubung von Rapsblüten. Der Nektar ist sehr tief in der Blüte, die Bienen müssen mit ihrem gesamten Körper in die Blüte kriechen und verlieren hierbei oft einen Teil ihres Haarkleides. Dem Imker kann es dann so vorkommen, als wenn die Bienenvölker unter der Schwarzsucht leiden. Neben dem tief innen liegenden Nektar ist die Blüte vollgefüllt mit Pollen. Zu erkennen an den dunkel-violetten Pollenhöschen der Bienen oder dem eingestampften Pollen in den Wabenzellen.

Phaceliahonig ist ein Blütenhonig der innerhalb von 4 – 6 Wochen kristallisiert und sich verfestigt. Damit der Honig weiterhin feincremig bleibt, ist dieser durch den Imker während der Kristallisierung zu rühren, hierbei werden die entstehenden langkettigen Zuckermoleküle und kurzkettige Zuckermoleküle getrennt und der Honig behält während der Verfestigung eine streichbare Konsistenz. Farblich unterscheidet sich Phacelia- von Rapshonig nur geringfügig, auch dieser ist weiß bis hellgelb. Der Geschmack ist angenehm mild aber süß. In Deutschland werden leider nur noch wenige Brach- und Grünlandflächen mit Phacelia als Zwischenfrucht bewirtschaftet, Hintergrund ist oftmals die schnelle und unmittelbar aufeinander aufbauende Fruchtfolge. Zudem ist die Anpflanzung mit zusätzlichen Kosten für das Saatgut verbunden, daher bemühen sich einige Imker auf eigene Kosten stillgelegte Flächen mit der Phacelia zu bewirtschaften.

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