Propolis

Die Bedeutung des Wortes Propolis ist aus dem Griechischen übersetzt eine Wordbildung aus der Silbe „pro“ für „vor“ und dem Wort „pólis“ für Stadt. Diese Herleitung stammt aus der häufigen Verwendung des Bienenharzes an den Fluglöchern, welche sich sinnbildlich vor der Stadt, also der eigentlichen Bienenbeute befinden. Umgangssprach wird auch die Synonyme Übersetzung „Beschützer der Stadt“ verwendet, welche die medizinische und physische Bedeutung des Propolis für die Bienen wiederspiegelt. Propolis ist unter vielen Namen im Volksmund bekannt, andere Bezeichnungen lauten Kittharz, Kittwachs, Bienenleim und Bienenharz und sind als Äquivalent zu betrachten.

Propolis in der Bienenbeute | Quelle: Abalg / wikipedia.org
Propolis wird von der Bienen zum Verschließen von kleinen Löchern verwendet.Propolis in der Bienenbeute | Quelle: Abalg / wikipedia.org

Die harzartige Masse ist sowohl antibiotisch und wirkt dem Wachstum von Mikroorganismen entgegen, antiviral und wirkt der Vermehrung von Viren entgegen sowie antimykotisch und wirkt der Entwicklung von Pilzinfektionen entgegen. Diese Eigenschaften resultieren aus der in sich stark varierrenden Zusammensetzung aus vielen unterschiedlichen Stoffen. Hauptsächlich wird das Kittharz von den Blütenknospen und Bäumen gesammelt und mit dem Bienenspeichel vermengt. Die Bienen sammeln diesen von Knospen und Bäumen (Birken, Buchen, Fichten). Auf den Knospen befindet sich eine dünne Schutzhülle, das sogenannte Cutin, welches zu Propolis verarbeitet wird. Zusätzlich beinhaltet das Kittharz Wachs und Pollen, sowie Öle der angeflogenen Bäumen. Eine Herstellung und Laborbedingungen ist aufgrund der Komplexität bislang nicht geglückt. Das Bienenvolk nutzt Propolis für das Abdichten von Öffnungen und Ritzen, sowie zum einbalsamieren von Fremdkörper im Bienenbau, wie zum Beispiel Mäusen, die nicht selbstständig von den Bienen aus der Beute geschafft werden können. Die Einbalsamierung wirkt hemmend auf die Ausbreitung von Bakterien, Pilze und Mikroorganismen. Die hohe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit der konstanten Wärme im Bienenstock ist ein idealer Bereich für Krankheiten, welche durch das Kittharz eingedämmt werden. Zur Reduzierung der Brutflächen für Krankheitserreger werden die Wände der Bienenbeute mit dem hellgelben bis fast schwarzen Bienenharz ausgekleidet. Neben der physischen Abdichtung von Löchern mit Zugluft wirkt das Propolis auch antibiotisch der Ausbreitung von Krankheiten entgegen.

Kittharz ist eine braungelbe, sehr klebrige Masse mit einem aromatisch, süßlichen Geruch und einem bitteren Geschmack. Es ist nur schwer in Wasser aber gut in Ethanol löslich. Bei Temperaturen unter 15° Celsius ist es hart und leicht brüchig, ab Temperaturen von 65° Celsius wird flüssig und beginnt zu schmelzen. Durch seine genannten Eigenschaften gegen Bakterien, Pilze und Mikroorganismen ist es bei kühler und trockner Lagerung sehr lange haltbar. Dem Propolis werden auch in der Humanmedizin vielfältige Eigenschaften und daraus resultierend umfangreiche Anwendungsbereiche zugeordnet. Bereits in der Antike galt Bienenharz als Wirkstoff zur Wundheilung und wurde im alten Ägypten zur Einbalsamierung von Mumien verwendet.

Die optimale Wirkung besitzt Kittharz in frischer und reiner Form, in Abhängigkeit des verwendeten Trägerproduktes wie Salben, Cremes und Tinkturen kann die Wirkung stark varrieren. Zudem ist vor der Verwendung die allergische Verträglichkeit zu prüfen, da Propolis auch immer einen gewissen Pollenanteil beinhaltet. Hauptsächlich findet Bienenharz Verwendung in Salben, Cremes, alkoholischen Lösungen, Kapseln, Tropfen, pur oder in Verbindung Honig. Die produzierte Menge an Kittharz ist sehr gering, ein Bienenvolk kann lediglich 100 – 500 Gramm je Jahr sammeln, einen Großteil hiervon wird im Herbst kurz vor der Einwinterung eingetragen. Zudem ist die Menge und Zusammensetzung von dem örtlichen Harzangebot abhängig.



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