Die Honigbiene ist durch vielfältige Faktoren durch Krankheiten und Parasiten in ihrer Vitalität und Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen. Nur gesunde Bienenvölker können die ihnen in der Natur übertragene Aufgabe zur Bestäubung von Blüten wahrnehmen. Insbesondere die zivilisationsbedingten Krankheiten, welche über Futter, Wanderung und Import von Bienen in die stationären Imkereistandorte eingebracht werden, machen den heimischen Bienenvölkern sehr zu schaffen. Die unterschiedlichen Krankheiten können anhand der Auslösenden Faktoren in Viruserkrankung, bakterielle Erkrankung, Pilzerkrankung, tierische Schädlinge und physiologische Erkrankungen klassifiziert werden. Einige Erkrankungen sind hierbei sogar unmittelbar beim Verdacht des Befalls gegenüber dem Veterinäramt als meldepflichtige Tierseuche eingestuft.
Für die meisten bekannten Krankheiten sind bereits Änderungen des Bienenstandorts oder des imkerlichen Verhaltens möglichen Lösungen für die Behandlung der beeinträchtigenden Symptome. Völker mit starken Erscheinungen der Krankheitsbilder sind anfällig für weitere Erkrankungen, die ein Überwintern des Volkes nahezu unmöglich machen. Präventive Maßnahmen zur Verhinderung des Ausbruchs sind einer medikamentösen Behandlung vorzuziehen. Um effektive Maßnahmen durchzuführen, ist eine Identifikation der Risikofaktoren und bei ersten Erscheinungen die Bestimmung des Krankheitserregers unabdingbar. Die Routinekontrollen und die Sensibilisierung auf Randerscheinungen im Wabensitz, Ausbau des Brutnestes in Abhängigkeit zur Jahreszeit und Trachtsituation, sowie ungewöhnliche Kotungen der Bienen in der Beute können erste Anzeichen für einen Befall mit Krankheiten durch den Imker erkennen lassen.
Frühzeitig Krankheiten untersuchen und melden
Die genaue Bestimmung der Erreger ist in den meisten Fällen nur durch die Untersuchung in einem Labor eindeutig zu bestimmen, dem Imker obliegt es bei Verdachtsmomenten die Symptome zu deuten. Maßnahmen zu Behandlung werden durch den zuständigen Veterinär in Zusammenarbeit mit dem Imker ergriffen. Ein Totalverlust des Bienenstand und der Bienenvölker sollte bei der Behandlung oberste Prämisse sein, kann aber bei einigen Krankheiten und dessen Bekämpfung nicht unmittelbar ausgeschlossen werden, wenn die Tötung der Bienen zur Eindämmung und Verhinderung der weiteren Verbreitung der Bienenkrankheit angeordnet wird. Nicht betroffene Völker sollten durch eine Quarantäne der befallen Völker vor einem Übergriff der Erreger geschützt werden, eine Wanderung mit den Bienen darf aber nur in Absprache mit dem zuständigen Veterinäramt erfolgen.
Die Erreger und Parasiten können die Brut, die Brut und die erwachsenen Bienen oder auch nur die ausgewachsenen Bienen befallen, in der Regel handelt es sich aber zumeist um eine Kombination bzw. Wechselwirkung aus einem Befall der Brut und der erwachsenen Bienen. Die Honigbiene ist besonders anfällig, weil sich in der Bienenbeute eine in Relation zu Umwelt hohe Temperatur und Luftfeuchtigkeit befindet, eine hohe Kontaktrate zwischen den Bienen stattfindet und diese auf einem abgegrenzten und engen Raum leben. Auch die biologischen Erzeugnisse wie Wachs, Honig und Pollen können zum Träger der Krankheitserreger werden und eine Verteilung im Bienenstock und auf andere Bienenvölker ermöglichen.