Die Bienenlaus (lat. Braula coeca) ist ein Parasit, welcher ausschließlich auf Honigbiene einnistet. Im Speziellen bevorzugt er als Wirt die Bienenkönigin und ernährt sich bei der Nahrungsübergabe von Arbeitsbiene auf Königin von dem gereichten Futtersaft. Aufgrund seines Erscheinungsbildes ist er leicht mit der Varroa Milbe zu verwechseln. Bei der Bienenlaus sind die 3 Beinpaare aber klar aus dem Torso zu erkennen, während bei der Varroa die Beinpaare unterhalb des Körpers versteckt sind. Eigentlich handelt es sich bei dem Parasiten auch nicht um eine Laus, sondern um eine Fliege, welche evolutionsbedingt keine Flügel mehr besitzt.
Das Ausbreitungsgebiet begrenzt sich hauptsächlich auf Mitteleuropa, wobei die Bienenlaus kein unmittelbarer Schädling ist, weil er nicht wie andere Parasiten das Blut der Bienen saugt, sondern nur Nutznießer bei der Futterübergabe ist. Die Bienenlaus begibt sich zur Futteraufnahme zum Mund der befallen Biene und veranlasst diese durch leichte Stimulation zum Erbrechen kleinerer Futtermengen. Sie ernährt sich somit nicht permanent von der Biene, sondern nur bei Bedarf. Mit ihren 6 Beinen klammert sich die „Laus“ im Bienenpelz auf Höhe des Brustkorbes fest, sodass sie auch bei größeren Erschütterungen nicht abfallen kann. Mit einer Größe von 1,5mm und ihrer hellbraunen Färbung ist sie auch durch den Imker gut im Pelz der Bienen erkennbar. Trotz ihres festen Sitzes auf den Bienen mögen sie es nicht auf Flugbienen zu hausen und verlassen diese Bienen zumeist vor ihrer Flugreife. Trotzdem ist eine Verbreitung der Laus durch Verflug und Räuberei auf andere Völker möglich.
Auf einer Bienen und Königin können mehrere Dutzend Bienenläuse sitzen, bei einem zu starken Befall neigen die Arbeitsbienen aufgrund der persistenten Störung zu Stechlust und nervösen, unruhigen Verhalten. Ist die Königin stark befallen, kann dies zu einer Reduktion der Legetätigkeit führen. Die Bienenlaus legt ihre Eier nicht wie andere Parasiten in die Brutzellen, sondern klebt ihre Eier an die Wachsdeckel der Honigzellen. Die schlüpfenden Larven des Parasiten fressen sich dann durch die Waben, zu erkennen ist ein starker Befall an vielen kleinen Löchern auf den verdeckelten Honigwaben.
Ein Befall mit Bienenläusen kann sehr leicht behandelt werden, hierzu müssen lediglich die Honigwaben entdeckelt werden, dadurch werden die Läusen in der Larvenentwicklung nachhaltig gestört. Auch der Einsatz von Rauchmittel aus dem Smoker reduziert ein Wirken der Bienenläuse. Bei sehr starkem Befall kann das Volk auch außerhalb der Tracht mit Ameisensäure behandelt werden. Dieses Vorgehen ist aber nur bei abgenommenem Honigraum ratsam. Der massive Einsatz von Behandlungsmitteln gegen die Varroa in den letzten Jahren hat die Bienenlaus verdrängt, sodass ein Auftreten des Parasiten sehr selten geworden ist.