Afterweiseln kommen hauptsächlich in vollständig drohnenbrütigen Völkern vor. Die Völker konnten bei einem Verlust ihrer Königin nicht rechtzeitig eine neue Weisel aus einem 1 -3 Tage alten befruchteten Ei heranziehen und mussten sich deshalb aus älteren Maden einen Königinnenersatz aufziehen. Die Drohnenmütterchen bilden auf den Waben ein uneinheitliches Brutbild von ausschließlich unbefruchteten Eiern. Zumeist werden die Eier unregelmäßig, nicht flächendeckend in alle Zellen einer Waben und manchmal mehrere Eier in einer Zelle abgelegt. In einem weisellosen Volk mit starker Drohnenbrut sind in der Regel mehrere eierlegenden Arbeitsbienen aktiv, die kaum auf den Brutwaben zu erkennen sind, weil diese sich optisch nicht von anderen Arbeitsbienen unterscheiden.
Ein echte Königin, welche vom ersten Tag mit dem Weiselfuttersaft Gelée Royale gefüttert wurde und somit ausgebildete Eierstöcke und eine Samenblase besitzt, sondert während ihrer Legetätigkeit stetig Pheromone ins Volk, welche die anderen weiblichen Bienen in ihrer körperlichen Entwicklung zur Ausbildung von Eierstöcken hindert. Ist ein Volk weisellos und besteht nicht die Möglichkeit echte Königinnen durch Nachschaffungszellen heranzuziehen, bilden Arbeitsbienen ihre Ovarien (Eierstöcke) aus und beginnen ohne einen vorherigen Begattungsflug mit der Ablage von Eiern. Die Bildung von Drohnenmütterchen kommt hauptsächlich in brutlosen Zeiträumen vor, besonders im Winter, wenn das Volk nur aus Winterbienen ohne zu pflegende Brut besteht oder in Begattungsvölkern, bei denen die Königin während des Begattungsflugs verloren gegangen ist.
Die Afterweiseln besitzen keine vollständig ausgebildete Samenblase und haben auch keinen Samenvorrat, um befruchtete Eier, aus denen später wieder Arbeiterinnen schlüpfen, zu legen. Durch fehlende körperliche Ausbildung eines langen Hinterleibs können die Drohnenmütterchen nicht bis an den Zellboden gelangen, um dort die Eier abzulegen. Daher befinden sich viele Eier zumeist an den Zellwänden oder wurden nicht ordnungsgemäß auf dem Zellboden abgelegt. Die fehlende Körpersubstanz lässt zudem auch keine zahlreiche Eiablage zu. Im Vergleich dazu legen begattete Königinnen während der Tracht bis zu 2.000 Eier am Tag, dieses Leistungspensum ist von Afterweiseln nicht zu schaffen.
Ohne ein frühzeitiges Eingreifen des Imkers kann ein drohnenbrütiges Volk nicht überleben und würde nach spätestens 42 Tagen nach dem Schlüpfen der letzten Arbeitsbiene nur noch aus Drohnen bestehen. Einem Volk mit ausschließlicher Drohnenbrut kann nicht ohne weiteres eine neue Königin zugesetzt werden, der Hofstaat der brütigen Arbeitsbienen würde diese innerhalb kürzester Zeit töten. Im Umgang mit diesen Völkern hat es sich bewährt, die Bienen in der Nähe der Beute abzufegen und erst dann neue, begattete Königin in Volk zu geben. Die Arbeitsbienen mit ausgebildeten Ovarien sind durch ihre Legetätigkeit zumeist flugunfähig und schwach geworden, dadurch können Sie nicht zurück zu ihrer alten Beute gelangen und werden verenden. Nach einigen Stunden der Weisellosigkeit ist die Zugabe einer Königin problemlos möglich. Entsprechende Szenarien eignen sich aber nur für Völker mit noch ausreichend Bienenmasse um die neue Königin zu pflegen und die Brut bis zum schlüpfen zu ernähren und zu wärmen.