Varroatoleranzzucht

Die Varroamilbe ist eine der größten Herausforderungen, mit denen Imker auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Die Milbe kann schwere Schäden an Bienenvölkern verursachen, was zu einem dramatischen Rückgang der Honigbienenpopulationen führen kann. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben Imker begonnen, Bienen zu züchten, die toleranter gegenüber der Varroamilbe sind.

Die Varroa Toleranzzucht ist ein Prozess, bei dem Bienenvölker gezielt gezüchtet werden, um eine höhere Toleranz gegenüber der Varroamilbe zu entwickeln. Dies wird durch die Auswahl von Bienen mit bestimmten Eigenschaften erreicht, die dazu beitragen können, dass sie widerstandsfähiger gegen die Milbe sind. Dazu gehören Eigenschaften wie:

  • Verringerte Brutdauer: Wenn die Brutdauer verkürzt wird, verringert dies die Zeit, die die Varroamilbe hat, um sich zu vermehren.
  • Hygienisches Verhalten: Bienen mit hygienischem Verhalten erkennen und entfernen kranke und infizierte Brutzellen, in denen sich die Varroamilbe vermehren könnte.
  • Erhöhte Varroa-Sensitivität: Bienen mit erhöhter Varroa-Sensitivität können die Milbe schneller erkennen und darauf reagieren, indem sie sie von ihren Körpern entfernen.

Die Varroa Toleranzzucht ist ein langer und kontinuierlicher Prozess, der Geduld und Ausdauer erfordert. Imker müssen ihre Bienenvölker sorgfältig beobachten, um festzustellen, welche Bienen die gewünschten Eigenschaften aufweisen. Dann können sie diese Bienen auswählen und weiterzüchten, um die gewünschten Eigenschaften zu verstärken.

Obwohl die Varroa Toleranzzucht vielversprechend ist, um Bienenvölker widerstandsfähiger gegenüber der Varroamilbe zu machen, gibt es keine Garantie dafür, dass diese Methode die Ausbreitung der Milbe vollständig stoppen kann. Deshalb müssen Imker weiterhin andere Methoden wie die Behandlung mit Chemikalien oder natürliche Methoden wie die Anwendung von ätherischen Ölen oder die Entnahme von Drohnenbrut anwenden, um ihre Bienenvölker zu schützen.

Insgesamt kann die Varroa Toleranzzucht eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Bienenvölker spielen, indem sie dazu beiträgt, dass sie widerstandsfähiger gegenüber der Varroamilbe werden. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Beobachtung und Zucht über einen längeren Zeitraum hinweg, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen

Varroatoleranzzucht gegen Brutkrankheiten

Die Varroatoleranzzucht bei Bienen ist ein Prozess, der darauf abzielt, Bienenstämme zu entwickeln, die widerstandsfähiger gegen die Varroamilbe sind. Die Varroamilbe ist ein Parasit, der sich von der Hämolymphe, dem Blutkreislauf der Bienen, ernährt und dabei auch Krankheitserreger übertragen kann. Ein hoher Befall mit Varroamilben kann zu einem Zusammenbruch des Bienenvolks und zum Verlust der Honigernte führen.

Die Varroatoleranzzucht beginnt mit der Identifizierung von Bienenvölkern, die eine natürliche Toleranz gegenüber der Varroamilbe zeigen. Diese Bienenstämme können dann zur Zucht von Bienen verwendet werden, die eine höhere Toleranz gegenüber der Milbe aufweisen. Im Rahmen der Zucht werden die Bienenvölker auf ihre Toleranz gegenüber der Varroamilbe getestet, indem sie regelmäßig auf Milbenbefall überwacht werden. Die Bienenstämme, die eine höhere Toleranz aufweisen, werden ausgewählt und zur weiteren Zucht verwendet.

Die Varroatoleranzzucht bei Bienen kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden, einschließlich der gezielten Selektion von Bienenvölkern, die eine hohe Toleranz aufweisen, sowie der gezielten Kreuzung von Bienenstämmen, um eine höhere Toleranz zu erreichen. Auch die Verwendung von Varroa-Resistenzgenen aus anderen Bienenvölkern oder Bienenarten kann zur Entwicklung von toleranteren Bienenstämmen beitragen.

Die Varroatoleranzzucht ist ein wichtiger Bestandteil der Bekämpfung von Varroamilben und des Schutzes von Bienenvölkern. Es gibt jedoch einige Herausforderungen bei der Zucht von Varroatoleranz, einschließlich der Notwendigkeit, die Toleranz gegenüber der Varroamilbe mit anderen wichtigen Eigenschaften von Bienenvölkern, wie zum Beispiel der Honigernte, in Einklang zu bringen. Darüber hinaus kann die Varroatoleranz bei Bienen auch von Umweltfaktoren und der allgemeinen Gesundheit des Bienenvolks beeinflusst werden, wodurch es schwieriger wird, eine konstante Toleranz gegenüber der Milbe zu erreichen.

Identifizieren des Hygieneverhalten durch Nadeltest

Der Nadeltest ist eine Methode zur Bewertung des Hygieneverhaltens von Bienenstöcken. Dabei wird die verdeckelte Brut im Bienenstock gestochen, um zu überprüfen, ob die Bienen ihre toten oder erkrankten Brutpuppen entfernen. Die Methode beruht auf der Tatsache, dass gesunde Larven von den Bienen gepflegt und gefüttert werden, während kranke oder tote Larven von den Bienen entfernt werden.

Um den Nadeltest durchzuführen, wird eine Nadel oder ein kleiner Draht verwendet, um in die Bienenbrut zu stechen. Die Nadel wird dabei so eingeführt, dass eine Puppe getroffen wird, die sich etwa in der Mitte ihrer Entwicklungsphase befindet. Die Puppe wird dabei häufig getötet oder schwer verletzt. Nach einigen Stunden (6 / 12 /24h) wird überprüft, ob die Puppen von den Bienen entfernt wurde oder ob sie immer noch im Bienenstock ist. Wenn die Puppe ausgeräumt wurde, deutet dies darauf hin, dass die Bienen ein gutes Hygieneverhalten aufweisen.

Das Hygieneverhalten ist ein wichtiger Faktor bei der Bekämpfung von Krankheiten in Bienenstöcken, da es dazu beiträgt, die Ausbreitung von Krankheitserregern zu begrenzen. Bienen mit einem guten Hygieneverhalten entfernen nicht nur ihre toten oder kranken Brutlarven, sondern auch andere potenzielle Infektionsquellen, wie etwa tote Bienen oder Parasiten.
Daher findet diese Selektion nicht nur für die Bekämpfung der Varroamilbe Anwendung, sondern ist auch auf andere Brutkrankheiten adaptierbar.

Königinnenzucht: Praxisanleitungen für den Imker


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