Die Wahl eines geeigneten Standplatzes für den Bienenstand als Wander- oder Dauerstand stellt insbesondere Anfänger vor die quälende Frage, ob dieser oder jener Ort überhaupt für die eigenen Bienen geeignet ist. Tendenziell gilt, dass der Bienenstand über ausreichend Sonne verfügen sollte, sodass die Bienen ganztägig in genügendem Verhältnis lichtdurchflutete Verhältnisse vorfinden, trotzdem sollte insbesondere für den Sommer auf eine direkte Einstrahlung der Mittagssonne verzichtet werden. Hier bietet es sich an, die Flugrichtung leicht zur Südausrichtung versetzt anzuordnen oder den Standplatz der Völker angepasst an die örtliche Vegetation zu wählen, sodass Bäume und größere Sträucher in der Mittagssonne für zusätzlichen Schatten sorgen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass Senken und naheliegende Gewässer vermieden werden, diese sind zur Morgen- und Abendzeit wesentlich kühler und weitaus feuchter als die umliegenden Gebiete. Trotzdem sollte in der Nähe des Bienenplatzes eine geeignete Wasserstelle vorhanden sein, alternativ kann auch eine kleine künstliche Quelle den Bienen bereitgestellt werden.
Der optimale Standplatz ist in eine östliche Richtung gelegen, sodass die Morgensonne für einen frühzeitigen und optimalen Start der Bienen sorgt. Die Verknüpfung von lokalem Landwirt und Imker kann für gute Synergieeffekte sorgen, die Bauern haben oftmals einzelne Flächen welche nicht genutzt werden und auf denen sich der Imker seinen Bienenstand herrichten kann. Die Kosten halten sich häufig relativ gering und sind mit ein paar Gläsern Hönig oft abgetan. Hierbei muss die initiale Kontaktaufnahme aber vom Imker ausgehen, einfach Klingeln und Fragen hat schon so manchem Imker einen langfristigen Bienenstand beschert. Ein weiterer Vorteil der landwirtschaftlichen Flächen ist, dass diese oftmals unmittelbar in der Nähe der Trachtgebiete liegen und die Bienen somit geringere Entfernungen zu den Blüten tätigen müssen. Dies hat häufig auch einen positiven Einfluss auf die Ertragsergebnisse.
Schlechte Bienenstandorte
Zwar gelten Bienen rechtlich gesehen als nicht zähmbare Wildtiere und auch die zunehmende Urbanimkerei in den Städten findet immer mehr Anklang und sorgt für ein besseres Marketing für die Bienen, trotzdem sollten in Städten und auch ländlichem Raum bestimmte Standplätze gemieden werden. Hierzu zählen zwingend Stände in unmittelbarer Nähe von Kinderspielplätzen, nicht zuletzt auch aus eigenem Schutz sind Bienen nicht um Wirkungsbereich und vor allem Sichtbereich von Spielplätzen aufzustellen. Kinder und Jugendliche könnten leicht dazu verleitet werden, aus Spaß und Spielerei sich an den Bienen zu schaffen zu machen und ersthafte Verletzungen davon tragen. Weiterhin sollten Industriestandorte mit hohem Schadstoffausstoß nicht als Bienenstandorte Verwendung finden, der Einfluss von verunreinigter Luft und den kontaminierten Blüten schlägt sich auch auf die Gesundheit der Bienen nieder und kann negativen Einfluss auf den Honig haben. Insbesondere bei Bioimker bestehen an die angewanderten Flächen spezielle Anforderungen, häufig sollte das Trachtgebiet sich in einer Region mit hohem Anteil an Bioanbauflächen befinden. Halten Sie bei Gartennutzung oder der Bewirtschaftung der Bienen auf dem eigenen Hausgrundstück immer genügend Abstand zum unmittelbaren Nachbarn, damit sich dieser auf seinem eigenen Gelände nicht durch umherfliegende Bienen gestört fühlt.
Bewirtschaftung der Völker am Bienenstand
Auch wenn der Bienenstand noch so optimal erscheint, muss es dem Imker an diesem möglich sein, seine Bienen in gewohnter Weise zu betreuen. Hierbei sollte die Möglichkeit der PKW Zufahrt für Anlieferung und Abholung von schweren Bienenvölkern, Honigzargen und Gerät bestehen. Müssen Sie alles über weite Strecken selbst tragen, da kein befestigter Weg für den Transport besteht, werden Sie schnell an dem Bienenstand ermüden und benötigen unnötig viel Zeit für die vor- und nachgelagerten Prozesse.
Nach Bruder Adam liegt die optimale Ausrichtung der Bienen in der Ausnutzung aller vier Himmelsrichtungen, hierbei reduziert sich das Verfliegen der Bienen auf ein Mindestmaß. Hierzu können die Bienen in 4-er Gruppen als Block aufgestellt werden, in dem die Fluglöcher in jeweils unterschiedliche Richtungen zeigen. Zudem kann durch diese Anordnung immer optimal von der Seite an einem Bienenvolk gearbeitet werden. Die Viererkonstellation hat weiterhin den Vorteil, dass die Völker sich gegenseitig Schutz vor Wind und Wetter bieten und im Winter gegenseitig wärmen. Auch die vereinzelte Aufstellung ist durchaus möglich, hierdurch können sich die Völker nicht gegenseitig beeinträchtigen und bei einer aufkommenden Räuberei werden keine unmittelbar neben dem Volk stehenden Bienenvölker mit beeinträchtigt.