Tangentialschleuder

Die Tangentialschleuder ist die am weitesten Verbreitete Schleuder in der Imkerei, vornehmlich kleinere Imkereibetriebe mit wenigen Völkern setzen auf die kostengünstige Schleuder zur Honiggewinnung. Durch ihren einfachen Aufbau und die wenige verbaute Mechanik ist sie kostengünstig herzustellen und bedarf in der Betriebsphase wenig zusätzlichen Wartungsaufwands. Die Honigschleuder besteht aus einem zylindrischen Kessel aus Edelstahl in dem sich ein drei- oder viereckiger Korb befindet, in den die Honigwaben eingelegt werden. Die Waben stehen tangential zum Schleuderkessel, daher stammt auch der Name für diese Schleuder. Tangential stammt aus der mathematischen Kreislehre und bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man theoretisch die oberen Lienen der Wabenkörbe weiter nach außen ziehen würde. Dadurch würden sich diese mit dem Kessel an zwei stellen schneiden und einen Tangens erzeugen.

Tangentialschleuder | Quelle: Nancy McClure  / flickr.com
In der Tangentialschleuder müssen die Waben zur beidseitigen Schleuderung manuell gewendet werden, dies kann sehr zeitaufwendig sein.Tangentialschleuder | Quelle: Nancy McClure / flickr.com

Alle honigberührenden Teile werden aus lebensmittelechtem Edelstahl hergestellt, um die Vorgaben der Lebensmittelverordnung einzuhalten. Edelstahl ist leicht von Lebensmittelresten zu reinigen, dies ist auch in der Hygieneverordnung bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln vorgeschrieben. Diese Schleuderbauart ist insbesondere für Einsteiger mit wenigen Völkern gut geeignet, denn durch ihren vergleichsweise günstigen Preis, bedarf es nur eines geringen finanziellen Aufwands für die Anschaffung. Gleichwohl muss für das Schleudern des Honigs wesentlich mehr Zeit als bei anderen Schleuderbauarten eingeplant werden. Dies resultiert nicht zuletzt das das stetige manuelle Wenden der Honigwaben im Wabenkorb und der geringen Menge an einlegbaren Waben von zumeist nur 3 – 5 gleichzeitig in einem Schleuderdurchgang. Trotzdem bietet die Schleuder einige Vorteile im Vergleich zu anderen effizienteren Schleuderarten, durch die direkte Einwirkung der Zentrifugalkraft auf die Waben, kann der Honig bereits bei geringer Umdrehungsgeschwindigkeit aus den Zellen geschleudert werden, hierdurch reduziert sich die Gefahr eines Wabenbruchs. Durch die Steigerung der Geschwindigkeit können durch stärkere Zentrifugalkräfte auch schwer flüssige Honige ausgeschleudert werden. Insbesondere Honig im Übergangsstadium der Kristallisierung ist mit Tangentialschleudern noch zu ernten. Die Steigerung der Umdrehungsgeschwindigkeit sorgt aber für ein zunehmendes Risiko des Wabenbruchs.

Weil Tangentialschleudern nur wenige Waben aufnehmen, ist auch ihr Platzbedarf gleichsam geringer, sodass diese auch bei einem kleinen Schleuderräumen noch ausreichend Platz zur Aufstellung findet. Im Handel finden sich oft Schleudern dieser Bauart mit einem Handantrieb, welcher zumeist auch mit einem Elektromotor nachgerüstet werden kann. Bei den verwendeten Wabenkörben handelt es sich oftmals um Universalkörbe für verschiedene Rähmchenmaße, dadurch können auch für den Honigraum verwendete Halbrähmchen problemlos ausgeschleudert werden. In der Regel ist es sogar möglich zwei Halbrähmchen anstelle eines Vollrähmchens in den Wabenkorb zu stellen, hierdurch können in einem Schleudergang die doppelte Anzahl an Waben ausgeschleudert werden. Werden zudem Dickwaben anstelle von normal breiten Rähmchen verwendet, ist sogar eine Effizientssteigerung durch die größeren Honigzellen möglich.

Tangentialschleuder
Mit einer Tangentialschleuder können Sie günstig in die Imkerei einsteigen. Sie wird je nach Model mit Handantrieb oder Elektromotor angeboten.

Kosten: ca. 400,00 – 1.200,00 EUR

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