Der Schleier dient dem Imker zum Schutz vor Angriffen und unangenehmen Stichen der Bienen insbesondere im Gesicht. Marktüblich ist die Kombination von Hut und einem darauf aufsitzenden Kopfschutz in Form einer durchlässigen und durchschaubaren Gase, die von den Bienen nicht durchdrungen werden kann. Im Sichtbereich ist dieses Drahtgeflecht aus sich kreuzenden vertikalen und horizontalen Fasern zur besseren Sicht meist schwarz eingefärbt oder besteht aus einem anderen Material, als der restliche Umhang um den Kopf. Der Hut und auch die Gase ist in der Regel weiß, dies helle Farbe soll die Bienen beruhigen, zumindest aber nicht aggressiver machen, als sie aufgrund der Öffnung ihrer Bienenbeute bereits schon sind. Einige Schleier haben auch ein zusätzliches Loch im Mundbereich um eine Pfeife als Smoker zu bedienen. Von Vorteil ist, dass der Imker trotz Smoker weiterhin beide Hände frei hat. Trotzdem ist das Verletzungsrisiko mit der Pfeife wesentlich größer, oftmals sind durch das Mundstück Zähne angeschlagen oder Stücke aus diesen herausgebrochen. Damit der Schleier auch bienendicht abschließen kann, ist im unteren Rand zumeist ein Gummizug eingearbeitet, damit die Gase dicht mit dem Wulstkragen der Jacke abschließen kann. Die Hüte sind aus fester Baumwolle oder auch Stroh gefertigt, in der konventionellen Imkerei hat sich die Fertigung aus waschbarer Baumwolle bewährt.
Als wesentlicher Bestandteil der Schutzkleidung des Imkers muss der Imkerschleier sehr flexibel sein und auch Bewegungen aus dem Hals heraus problemlos mitmachen, ohne das sich Einschlupflöcher für die Bienen ergeben. Gleichsam existieren auch Ausführungen, die als Haube genutzt werden ohne dass ein zusätzlicher Hut erforderlich ist. Die Haube sitzt wesentlich dichter am Gesicht an, sodass die Sichtweise verbessert wird, gleichzeitig erhöht dies aber auch die Gefahr von Bienenstichen, wenn dünne Teile der Gase auf der Haut anliegen. Einen gewissen Mindestabstand zwischen Bienen und Gesicht von etwa 10 cm bietet nur die Kombination aus Hut und Schleier. Trotz des Gummieinbands kann es zu einem unangenehmen Eindringen der Bienen in den Schleier kommen, wenn dieser verrutscht oder durch bestimmte Bewegungen Öffnungen bildet. Einen sehr guten Schutz mit bienendichten Übergängen bieten nur Kombinationsanzüge, in denen die Schleier entweder fest verarbeitet sind oder mit einem Reizverschluss befestigt werden können. Diese Kombinationsanzüge beinhalten den Schleier, eine Jacke und oftmals auch die passende Hose und ggf. integrierte Handschuhe. Die Bestandteile sind aufeinander abgestimmt und passend gefertigt, sodass die Gefahr von Schlupflöchern und Bienenstichen stark reduziert ist. Die höheren Anschaffungskosten der Kombianzüge sollte besonders in der Anfangszeit nicht gescheut werden.
Als Anfänger immer mit Schleier
Für Anfänger empfiehlt es sich immer mit Schleier zu imkern, oftmals besteht eine Angst vor den Stichen die erst über Jahre überwunden werden kann. Um bei mehreren schmerzhaften Stichen ins Gesicht nicht sofort die Lust an dem Hobby mit den Bienen zu verlieren, sollten immer erst mit Schleier und Körperschutz die Imkerei begonnen werden. Die meisten Schulungen für Anfänger empfehlen die vollständige Schutzbekleidung als Initiale Ausrüstung bevor überhaupt mit der Bienenhaltung begonnen wird. Im späteren Verlauf kann schrittweise die Anzahl der Schutzkleidung reduziert werden, bis eventuell ganz auf den Schleier verzichtet wird. Auch viele ältere Imker arbeiten immer noch mit Schleier an ihren Bienen, daher die Verwendung des Kopfschutzes nicht als Schwäche anzusehen.