Der Einwabenkasten ist ein klassisches Begattungskästchen, welches in den 1940er Jahren entwickelt worden ist. Hintergrund war die Empfehlung, dass die bestifteten Brutwaben eines Begattungsvolkes auch nach der Entnahme der Weisel weiterhin zu verwenden sind. Zu diesem Zweck ist die Wabengröße auf 1/3 des weit verbreiteten Deutsch-Normalmaßes angepasst worden. Somit können nach Entnahme der Königin die Rähmchen von 3 Begattungskästchen in ein normalhohes Rähmchen übertragen und in Ableger oder Wirtschaftsvölker umgehängt werden. Der EWK ist zum Großteil aus Holz gefertigt und besteht aus den Komponenten Rähmchen, Bodenschieber, Futterkammer und Fluglochrosette. Zudem trennen zwei Glasscheiben an den Seitenteilen die Behausung ab. Der Vorteil der Glasscheiben ist eine vereinfachte Legekontrolle der begatteten Königin und die Kontrolle der Futtereinlage, sowie des Bienensitz.
Der hauptsächliche Verwendungszweck eines Einwabenkasten stellt die Bereitstellung eines Begattungsvölkchens dar, in welches eine unbegattete Königin gegeben wird. Für die Befüllung sind circa 1.000 Bienen notwendig, die über die Fegling- und Schöpfmethode in den Kasten gegeben werden. Es ist darauf zu achten, dass ein überwiegender Teil der Bienenmaße aus Jungbienen besteht. Zudem sind genügend Bienen in den Einwabenkasten zu geben, um eine ausreichende Versorgung der entstehenden Brut und die Aufrechterhaltung der Wärme zu gewährleisten. Oftmals werden zu wenige Bienen eingefüllt oder die Bienen bestehen zu einem Großteil aus Flugbienen, die nach dem Öffnen des Flugloches wieder in das alte Volk zurückfliegen. Die befüllten EWK’s werden anschließend mit ausreichend Futterteig für 2 Tage in Kellerhaft genommen. In die Futterkammer wird bis zum oberen Rand Futterteig gegeben, zudem sollte auf dem Rähmchen ebenfalls eine kleinere Menge Futterteig aufgetragen werden. Es ist sicherzustellen, dass die Bienen nach den 2 Tagen bereits mit dem Bauen des Rähmchens begonnen haben, erst dann ist gewährleistet, dass die Bienen zum einem Volk zusammengewachsen sind und eine neue Königin akzeptieren. Die Königin kann nun in das EWK über einen Ausfresskäfig zugesetzt werden.
Trotz des handlichen Formates sind die Einwabenkästen eine eher schlechte Lösung für die Zucht von begatteten Königinnen. Nicht nur weil die Eiablage sich später auf ein sehr kleines Rähmchen beschränken muss, sondern auch weil die Bienen die Temperatur aufgrund des verhältnismäßig kleinen Flugloch nur schwer regulieren können. Weiterhin benötigt das EWK ein zusätzliches Schutzhäuschen. Außerdem ist die integrierte Futterkammer im Wesentlichen zu klein, um längere trachtlose Zeiträume mit bestehendem Brutnest effektiv überdauern zu können. Die bauliche Struktur macht es bei einer Volkkontrolle sehr schwer die Königin einzufangen, weil die verwinkelte Bauweise ausreichend Verstecke und schwer zugängliche Winkel und Ecken besitzt. Trotzdem ist der Einwabenkasten auf den meisten Belegstellen vorgeschrieben und auch viele Imkereien setzen ausschließlich auf diese Bauweise. Für den Transport zur Belegstelle werden 6 Kästen zusammen in einem gut durchlüfteten Transportkasten gestellt und können via Logistikunternehmen versendet werden. Durch den Belegstellenwart kann aufgrund der beidseitigen Glasscheiben eine schnelle Kontrolle auf Drohnenfreiheit erfolgen.