Die Bausperre ist eine Erweiterung des Imkers welche in die Magazinböden eingelegt wird, um den Trieb der Bienen zum Bau von Naturwaben in den Zargenboden zu verhindern. In trachtstarken Monaten neigen die Bienenvölker bei gutem Nahrungsangebot und hoher Bienenmaße zum Ausbau von größeren Freiräumen in den Beuten mit zusätzlichen Wabenbauten. Insbesondere in Hochböden nutzen die Bienen den zusätzlichen Raum aus und bauen unterhalb der Rähmchen weitere Waben an. Dieser störende Wildbau besteht hauptsächlich aus Drohnenwaben und wird aufgrund des jungen Wabenwachs bevorzugt von der Königin bestiftet. Bei der Völkerdurchsicht brechen die die größeren nur an der Rähmchenunterseite anhaftenden Waben leicht ab und fallen zurück in die Beute. Das Imkern mit den modularen Rähmchen wird durch den Wildbau erheblich erschwert, nicht zuletzt weil der Wildbau entfernt werden muss obgleich in ihnen bestiftete Zellen vorhanden sind.
Um diesen Wildbau zu verhindern, wird in die Zarge die Bausperre eingelegt, diese verbleibt nur in den Sommermonaten in der Bienenbeute und wird zur Einwinterung der Bienen wieder entfernt. Die Bausperre besteht aus einem parallel angeordneten Lattengerüst mit Zwischenräumen, welches mit den eingenagelten Holzleisten bündig unter die Rähmchen passt. Durch die Freiräume zwischen den Holzleisten können die Bienen weiterhin von der Wabengasse direkt zum Flugloch gelangen. Zur Stabilisierung der Holzleisten werden diese über querstreben bzw. eine Z-Verbindung zusammengehalten. Der Abstand zwischen Rähmchenunterseite und den Holzlatten sollte dem Bee Space von circa 8 mm entsprechen. Wird der Abstand zu groß gewählt, bauen die Bienen trotzdem Wabenstrukturen zwischen Bausperre und Rähmchen. Bei einem zu geringen Abstand wird Rähmchenunterseite und Bausperre mit Propolis von den Bienen verkittet. Bei größeren Bodenräumen kann es vorkommen, dass die Arbeitsbienen unterhalb der Bausperre trotzdem weitere Wabenbauten errichten. Dies stört aber nicht weiter bei der Rähmchenentnahme, sollte aber bei der Entnahme der Bausperre mit ausgekratzt werden.
Das Entfernen der Bausperre nach der Trachtsaision ist insofern von Bedeutung, dass verstorbene Bienen und abfallende Milben, insbesondere nach der Varroa-Behandlung nach unten herausfallen können und nicht auf den Holzlatten der Bausperre liegen bleiben. Zudem könnte des Ergebnis der Windelprobe nach der Gabe von Milbenmittel verfälscht werden, wenn ein Großteil der Spinnentiere nicht auf die Windel, sondern auch die Holzlatten der Bausperre fallen und nicht ausgezählt werden können.