Die Nutzung von Dickwaben verspricht keine höhere Honigausbeute für den Imker oder ein besseres Ergebnis für die Qualität des Honigs, sondern ist vielmehr eine Möglichkeit zur Steigerung der Arbeitseffektivität während der Trachtsaison. Eine Dickwabe ist Ihrem Namen entsprechend etwas dicker als ein normales Rähmchen, während dieses eine mittlere Breite ohne Abstandshalter von 25mm hat, sind die Dickwaben etwa 35mm breit. Dies entspricht inkl. Abstandshalter wie z.B. Hoffmann eine Bruttobreite von 45mm. Hieraus resultierend passen in eine Zarge in der Magazinimkerei anstelle von 11 Rähmchen lediglich 8 Waben. Zusätzlich ist die Höhe der Dickwaben um 50% eingekürzt. Dies entspricht für das in Deutschland am weitesten verbreitete Deutsch Normalmaß eine Rähmchenfläche von 370mm x 110mm. Hintergrund für die Verringerung der Höhe ist das zusätzliche Gewicht die die Verbreiterung, um ein Durchbrechen des Oberträgers zu verhindern, wird die Wabenfläche reduziert.
Der Vorteil der kleineren Waben ist neben dem reduzierten Gewicht je Wabe auch die bessere Nutzbarkeit bei kleineren Trachten zur Erzeugung von Sortenhonig. Während bei normal hohen Waben es wesentlich länger dauern würde, diese schleuderreif zu füllen, können halbhohe Rähmchen bereits frühzeitiger dem Volk entnommen werden. Die tiefen Zellen sorgen zudem dafür, dass die Königin diese nicht bestiftet und daher auf ein Absperrgitter verzichtet werden kann. Tendenziell ist aber damit zu rechnen, dass die Königin sich trotzdem im Honigraum aufhalten kann, wenn die Honigzarge entnommen wird. Weiterhin sollte in diesem Fall dann auf eine Bienenflucht verzichtet werden, damit die Königin beim Wechsel von Honig- zum Brutraum nicht in der schmalen Öffnung der Bienenflucht stecken bleibt. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass besonders brutfreudige Völker die breiteren Waben wieder abfressen und der Königin somit eine Eiablage in den Dickwaben ermöglichen. Diese Waben können dann erst nach dem Schlüpfen der abgelegten Brut für die Honigernte entnommen werden. Der entscheidende Vorteil für den Imker ist die Reduzierung des Arbeitsaufwandes für entdeckeln und abschleudern der Honigwaben um 28%, weil nur noch 8 anstelle von 11 Waben bei gleicher Honigeintragung bearbeitet werden müssen.
Hoher Wassergehalt, trotz verdeckelter Waben
Ein oft angesprochener und nicht zu vernachlässigender Nachteil besteht insbesondere zu starken Trachtzeiten wie z.B. der Rapstracht. Durch die tieferen Zellen und der geringeren Wabenfläche kann der Wassergehalt des Honigs oftmals nicht schnell genug unter die notwendigen 18% Wasseranteil reguliert werden, bevor die Bienen die Zellen mit Deckelwachs verschließen. Hierdurch kann es nach der Honigernte zu Gärung des Honigs kommen, wodurch die Ernte ungenießbar und unverkäuflich wird. Weiterhin bedeutet die Einführung eines zusätzlichen Wabenmaßes, auch wenn es sich um ein Halbmaß handelt, einen Mehraufwand für die Herrichtung und Einlagerung der Rähmchen.