Die Mittelwände sind eine zusätzliche Unterstützung der Bienen zum Ausbau Ihrer Waben. Sie werden aus eingeschmolzenem Bienenwachs gegossen oder gewalzt und besitzen die typische Wabenstruktur als Vorlage für den Weiterbau der Wabenzellen. Das neue Rähmchen wird zum Einlöten der Mittelwand mindestens 4 Mal in Längs- oder Querrichtung mit einem dünnen Edelstahldraht gedrahtet. Anschließend wird die Mittelwand aufgelegt und mit Hilfe von Strom aus einen kleinen Transformator der Draht solange erwärmt, bis die Mittelwand mit dem Draht verschmolzen ist. Die sechseckigen Wabenvorlagen besitzen exakt die Größe einer Brutzelle, als Alternativen existieren auch Mittelwände mit größeren Zellen für den Ausbau als Drohnenwabe. Für alle gängigen Rähmchengrößen existieren entsprechende Mittelwände, zudem kann ein Zuschnitt der Mittelwände auf die benötigte Größe erfolgen. In kleineren und mittleren Imkereien mit 20 – 100 Völkern werden die Mittelwände zumeist mit einer Gussform hergestellt, diese ist kostengünstig und kann zwischen 40 – 70 Mittelwände pro Stunde produzieren. In der industriellen Herstellung werde Walzen für die Prägung eingesetzt, die Maschinen sind etwa Raum groß. Das geschmolzene Wachs fließt von oben in die Walzen und erstarrt anschließend unmittelbar während der Prägung. Mit diesem Verfahren lassen sich etwa 300 – 500 Mittelwände pro Stunde in unterschiedlichen Größen herstellen. Für kleinere Imkerei bis 20 Völker lohnt sich die wirtschaftliche Investition in eine Mittelwandpresse zumeist nicht.
Das Einhängen der Mittelwand erfolgt in der Regel neben den Brutraumwaben, sodass die Bienen wesentlich schneller die Waben hochziehen und für die Bestiftung nutzen. Die Bienen bauen mit Mittelwand die Wabe erheblich schneller aus, weil Ihnen ein Muster vorgegeben ist, zudem wird die Rähmchenfläche vollständig mit Waben bebaut. Ohne eine Mittelwand kann es vorkommen, dass die Waben an den seitlichen und unteren Rändern nicht bis an das Rähmchenholz ausgebaut werden. Die wachproduzierenden Arbeiterinnen können im Gegensatz zum Wildbau über die gesamte Fläche mit der Schaffung von Zellen beginnen, im Wildbau müsste immer am Rähmchenkopf begonnen werden, um eine gleichmäßige Struktur zu erzielen.
Mittelwand als Vorlage für den Wabenbau
Neben der Nutzung als Brutzelle, werden mit Mittelwänden ausgebauten Waben auch für die Honigeinlagerung verwendet. Nur ein gedrahtetes und mit einer Mittelwand ausgebautes Rähmchen kann für die Honigschleuderung verwendet werden, ohne dass die Wabe beim Schleudern bricht. Werden Wildbauwaben für die Honigernte verwendet, so können diese durch die nach außen wirkenden Fliehkräfte brechen, weil keine zusätzliche strukturelle Unterstützung in der Wabe vorhanden ist. In der Regel werden Wildbauten mit einer regelmäßigen Struktur als Wabenhonig verkauft, hierzu wird die Wabe passend zum Glasdurchmesser ausgeschnitten und mit Honig aufgefüllt verkauft.
In der Imkerei besteht ein regelmäßiger Zyklus der Erneuerung von Waben, die neuen Rähmchen mit den eingelöteten Mittelwänden werden zuerst in den Brutraum gegeben. Durch die neuen Zellen entstehen große und kräftige Arbeitsbienen, da noch keine größere Schicht an Häutchen, Propolis und Pollen in den Zellenwänden haftend ist. Nach ca. 1-2 Jahren und mehreren Bestiftungszyklen werden die bereits braunen Waben durch neue Rähmchen mit Mittelwand ausgetauscht und in den Honigraum gegeben. Die im Honigraum auszutauschenden Waben sind bereits dunkelbraun bis schwarzen und müssen aus hygienischen Gründen aus dem Bienenvolk entfernt werden. Die dunklen Waben werden ausgeschnitten und eingeschmolzen. Der gewonnen Wachs wird in mehreren Stufen über Siebe und feine Leinentücher gereinigt und abermals zu Mittelwänden oder Kerzen verarbeitet.