Das natürlich erzeugte Wachs der Bienen wird von jeder Honigbiene in einem bestimmten Bereiches Ihres Lebenszyklus erzeugt. Die Bienen besitzen hierzu im Hinterleib Drüsen, welche kleine Wachsplättchen ausschwitzen. Diese kleinen Wachsstreifen werden anschließend im Gesamtgefüge der aus Wachs bestehenden Waben verarbeitet und zum Ausbau der Wabenzellen genutzt. Das Wachs ist ein chemisches Gemisch mit einem hohen Anteil an Myricin, langkettigen Alkoholen und Säuren. Es ist bei einer mittleren Dichte von 0,95 Kg/dm³ leichter als Wasser und schmilzt bei einer Temperatur von ca. 65° Celsius. Die hauptsächliche Verwendung findet in der kosmetischen Industrie, der Kerzenherstellung und der Imkerei selbst statt.
Bienen benötigen zum strukturierten Ausbau der Rähmchen eine Vorgabe der Zellstruktur, diese wird über die Einlötung einer Mittelwand aus Bienenwachs als grober Bauplan für die spätere Wabe gewährleistet. Die flache Struktur der Mittelwand mit der angedeutet reliefartigen Ausprägung der Wabenzellen wird durch die Bienen später weiter zu ca. 12 mm hohen Zellen fortgeführt. Die anfangs noch weißen Wachsplättchen werden im Laufe Ihrer Nutzung durch die Anreicherung mit dem natürlichen Farbstoff Carotin aus dem durch die Bienen gesammelten Pollen gelblich-braun bis schließlich fast schwarz.
Die Imker gewinnen das Bienenwachs aus alten Waben, die aufgrund der Bruthäutchen und der natürlichen Farbstoffe des eingetragenen Pollens sich dunkelbraun bis schwarz verfärbt haben. Das Wachs wird über Dampfwachsschmelzer oder Sonnenwachsschmelzer zu einem handlichen Block eingeschmolzen, von groben und feinen Schmutzteilchen gereinigt und weiterverarbeitet. In der modernen Imkerei haben sich durch die Bekämpfung der Varroamilbe und dem Einsatz von verschiedenen chemischen Mittel die in Wachs löslichen sind erhebliche Anreicherungen dieser Medikamente angesammelt. In den letzten Jahren ist hierdurch ein Umdenken der Imker entstanden, die mittlerweile einen eigenen Wachskreislauf zwischen Einschmelzen und der Herstellung von Mittelwänden betreiben. Dieses Vorgehen soll die Erzeugung von rückstandsfreiem Wachs ohne die Einbringung von wohlmöglich rückstandbehaftetem Fremdwachs sicherstellen.
Für die Bienen ist die Erzeugung von Wachs mit einem erheblichen Energieaufwand verbunden, es wird davon ausgegangen, dass für die Produktion von 1 Kilogramm Wachs die Energie aus etwa 6 Kilogramm Honig benötigt wird. In der Regel baut ein Bienenvolk ca. 10 – 15 Rähmchen mit Mittelwand in einem Sommer zu vollständigen Waben aus. Bei Schwärmen ist die evolutionsbedingt etwas mehr, sodass hier zwischen 20 – 25 ausgebaute Waben zu erwarten sind.