Bienenweide

Die Bienenvölker sind während ihrer Entwicklung im Bienenjahr und insbesondere in Zeiträumen mit starker Brutpflege auf ein umfassendes Nahrungsangebot aus Pollen und Nektar angewiesen. Die Zusammensetzung aus den unterschiedlichsten Pflanzenarten nennt der Imker Bienenweide. Eine gute Bienenweide stelle einen hohen Ertrag an Nektar und Pollen zur Verfügung, diese resultieren aus dem mengenmäßigen Aufkommen der Trachtpflanzen und deren Fähigkeit entsprechendes Nahrungsangebot je Blüte zur Verfügung zu stellen. Den Bienen muss während der gesamten Zeit ihres Flugbetriebs vom Frühjahr bis Herbst eine ausreichende Versorgung zur bereitgestellt werden. Weil einzelne Pflanzen nicht vom Anfang bis zum Ende der Trachtsaison blühen, ist eine Abstimmung der Trachtpflanzen und ihrer Blütezyklen notwendig.

Die Größe der Bienenweide ist nahezu gleichbedeutend mit dem Honigertrag der Bienenvölker, in der auf Wirtschaftlichkeit betriebenen Imker wird daher versucht, über gezielte Anpflanzungen von Trachtpflanzen und dem Wandern mit den Bienenvölkern zu den Trachtgebieten eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten. Für kleinere Imkereien lohnt sich oft der Aufwand für die Wanderung mit den Völkern nicht, sodass auf die lokale, oftmals für die Versorgung der Bienen ausreichende, Versorgung zurückgegriffen wird. In diesen Fällen fliegen die Bienen sehr verschiedene Trachtquellen an, dies sind zumeist Wiesen, Biotope und Stilllegungsflächen. Insbesondere die Stilllegungsflächen bieten für die Ausbeute an Nektar und Pollen erhebliche Potenziale, gerade dann, wenn diese von den Landwirten mit Zwischenfrüchten wie z.B. Phacelia bewirtschaftet und regeneriert werden. Der zunehmende Maisanbau für den Betrieb von Biogasanlagen verdrängt zusehens Regenerationsflächen in der Landwirtschaft, zudem werden ehemals langfristig stillgelegte Agrarflächen für den Anbau von Mais reaktiviert, sodass auch ehemals kleinere Wiesenstück den Bienen nicht mehr zur Verfügung stehen. Der massive Anbau von Mais ist für den Erhalt der Bienen nicht zuträglich, da Mais keinen für die Bienen verwertbaren Nektar und Pollen bereitstellt.

Wiesen und geschützte Biotope sind neben dem Eintrag von Pollen und Nektar durch die Bienen auch Lebensraum und Rückzugsgebiete für andere Tiere und Insekten, deren Schutz es gilt zu bewahren. Gerade Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen beanspruchen diese natürlichen Freiräume als ihren Lebensraum. Bieten sich den Bienen nur wenige Großflächen für den Eintrag von Nahrung, werden auch kleinere Flächen als Bienenweide genutzt. Gerade Randstreifen von wenig befahrenen Straßen und reichhaltig blühende Gartenbeete sind dann bevorzugte Anflugziele der Flugbienen.

Bienenweide in Kleingärten und Obanlagen

Bienenweiden sind oftmals nicht nur ausgedehnte Felder mit Raps, Kornblumen oder Phacelia, sondern viel häufiger die blühenden Zierpflanzen des Nachbarn. Die Bienen entscheiden selbst, welche Pflanze sie anfliegen möchten und hierzu zählen häufig die nahe liegenden Blütenpflanzen in den Kleingärten und Gartenanlagen. Diese stellen zwar nicht ausreichend Blüten bereit, um ergiebige Honigernten zu erzielen, aber gerade in trachtarmen Zeiten zwischen zwei Haupttrachten steuern diese Pflanzen erheblich viel zur Nektar- und Pollenversorgung bei.

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