Bei dem Akazienhonig, welcher in Deutschland im Handel zu kaufen ist, handelt es sich meistens bei Trachtpflanze für den Honig vielmehr um die entfernt verwandte Robinie (Robinia pseudoacacia). Die Robinie ist unter der Bezeichnung „Falsche Akazie“ oder auch „Scheinakazie” im Volksmund bekannt. Es handelt sich hierbei streng genommen nur um eine Ähnlichkeit beider Trachtpflanzen. Die „Gewöhnliche Robinie“ wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von dem Franzosen Jean Robin von Nordamerika nach Europa importiert und in Frankreich sowie anderen osteuropäischen Gebieten angesiedelt. Durch das milde Klima konnte sich der sommergrüne Laubbaum schnell verbreiten und ist heutzutage auch in Deutschland heimisch. Vorwiegende Gebiete mit ausgedehnten und somit für die Imkerei wirtschaftlich nutzbaren Robinienwäldern sind aber weiterhin die südlichen Länder.
Die traubenförmigen Blütenstände der Robinie stellen eine ausgesprochen gute Massentracht mit ergiebigen Nektarerträgen für die Bienen dar. An den 20 – 30 Meter hohen Bäumen hängen zur Blütezeit im Frühjahr hunderte Blütenstände. Zwar handelt es sich bei Akazienhonig um einen Blütenhonig, trotzdem besitzt diese Honigsorte einen hohen Fruchtzuckeranteil, sodass eine Kristallisation nur sehr langsam einsetzt. In der Regel bleibt dieser Honig bis zu 12 Monate flüssig und wird dann erst allmählich fester. Geschmacklich ist dieser Honig sehr lieblich ohne bittere oder säuerliche Note, daher eignet er sich durch die fehlende Dominanz sehr gut zum süßen von Tees oder als süßer Zusatz in Soßen. Der Honig zeichnet sich durch seine ausgesprochene milde und dem angenehmen leichten Aroma aus. Farblich ist der flüssige Akazienhonig im Vergleich zu anderen Fruchtzuckerhonigen sehr hell bis hin zu goldgelb.
Der überwiegende Anteil des verkauften Akazienhonig in Deutschland stammt wie viele andere Honige auch aus den Honig-Exportländern Rumänien und Ungarn, in denen unteranderem ausgedehnte und ertragreiche Robinienwälder bestehen. Deutschland ist zudem eines der größten Importländer für Akazienhonig aus diesen Gebieten. Nur ein sehr geringer Anteil des Bedarfs an dieser Honigsorte kann überhaupt durch deutsche Imker aus einheimischen Trachtgebieten gedeckt werden. Durch den hohen Fruchtzuckergehalt bleibt der Blütenhonig lange flüssig, diese Eigenschaft wird oftmals von den Konsumenten im Zusammenhang mit dem imkerlichen Erzeugnis Honig erwartet und wird durch den Verkauf des idealentsprechenden Akazienhonig befriedigt. Zudem findet der Honig durch den milden Geschmack gute Akzeptanz bei einer großen Käufergruppe.