Heidehonig

Der Heidehonig ist ein goldbrauner bis bernsteinfarbender im Geschmack sehr kräftiger Honig aus der Heidepflanze. Gewonnen wird dieser Honig in Gebieten mit großflächigem Vorkommen von Heidekräutern wie zum Beispiel Erika, Besenheide und Heidekraut. Diese wachsen den kargen und nährstoffarmen Böden und Mooren, kennzeichnend für diese Flächen sind die Weitläufigkeit und der geringe Bewuchs mit großen Bäumen und Wäldern. In der Blütezeit von August bis September erstrahlen die Wiesen in einem stark leuchtenden lila Farbton. Die Flächen auf denen der bereits den Römern bekannte Honig geerntet werden kann sind aufgrund zunehmender Landwirtschaft, negativer Umwelteinflüsse und Urbanisierung rückläufig. In Deutschland erzeugen, durch die wenigen Heideflächen, nur etwa 400 Imker den Heidehonig.

Erika Heidepflanze | Quelle: K. Hoernlein / pixelio.de
Die Heidepflanzen sind immergrüne Gewächse, die besonders in den Sommermonaten blühen und den Heidehonig erzeugen.Erika Heidepflanze | Quelle: K. Hoernlein / pixelio.de

Heide ist eine Ansammlung verschiedener Pflanzen die sowohl im Sommer, als auch im Winter grün sind. Die Bäume und Sträucher blühen aber nur im Spätsommer bei mäßigen Trachtergebnissen. Der geerntete Honig ist wesentlich zähflüssiger als normaler Honig und ähnelt eher einem Gelée. Zudem ist der Erikahonig nur schwer aus den Waben durch seine Viskosität nur unter hohem Aufwand auszuschleudern. Hierzu wird mit einem Stippgerät, auch bekannt als Stachelwalze, der Honig vor dem Schleudern aufgelockert. Die Nadeln drücken in den Honig und ziehen beim Herausziehen den Honig mit aus den Zellen. Im Gegensatz zu allen anderen Honigsorten darf der Heidehonig bis zu 21% Wasseranteil besitzen. Dieser gesteigerte Wert sorgt aber aufgrund der Inhaltsstoffe im Honig nicht für vorzeitige Vergärung des Zuckers. Einige Heideimker verkaufen den Honig auch als Wabenhonig, um dem Mehraufwand durch das Anstechen und erschwerte Ausschleudern zu umgehen.

Inzwischen besitzt Honig von Erika und Besenheide einen gewissen Bekanntheitswert, sodass sich einige regionale Angaben auch als Synonym für qualitative Honige entwickelt haben wie zum Beispiel der „Heidehonig aus der Lüneburger Heide“. Insbesondere in der Lüneburger Heide wurden die Bienen von Imkern in den bekannten Bienenkörben gehalten, welche auch heute noch Synonym für die Imkerei sind. Diese traditionelle Betriebsweise wird aber nur noch sehr selten verwendet, oftmals haben die Imker auch auf modernere Betriebsweisen wie die Magazinimkerei umgestellt. Weiterhin werden vergleichbare Heidehonige vorwiegend in den Küstenregionen von Spanien und Frankreich in wesentlich größeren Mengen geerntet.

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