Bei dem bekannten Lindenhonig muss streng genommen eine Unterscheidung zwischen dem Nektarhonig als Lindennektarhonig und dem Honigtauhonig als Lindentauhonig vorgenommen werden. Oftmals handelt es sich bei dem Honig aus einem Gemisch aus beiden Honigen und besteht von Jahr zu Jahr aus einem unterschiedlichen Gemisch. Die Imker vertreiben diesen Honig dann als Lindenblütenhonig oder eben Lindenhonig. Die Linde ist ein laubwerfender zwischen 20 bis 40 Meter hoher Baum, welcher in vielen Städten und an Landstraßen als Alleenbaum gepflanzt wurde. Bekannt ist die Linde bei den Autofahreren, die im Herbst unter den Baumen parken und nach wenigen Stunden ein mit Pollen verklebtes Auto vorfinden. Vorwiegend ist die Linde in Norddeutschland beheimatet, weil der Baum viel Regen und Wasser benötigt.
In Abhängigkeit der Zusammensetzung ist reiner Lindennektarhonig fast weiß, die Färbung in eine Mischung aus gelb-orangen Tönen erfolgt durch den Anteil des Lindentau mit seiner dunkelbrauen Färbung. Der Honig duftet schwach nach Menthol und ist auch geschmacklich in Verbindung mit einem leichten Beigeschmack von Minze wahrnehmbar. Im Gesamtgeschmacksbild ist der Honig mehr kräftig bis fruchtig, dabei ist keine extreme Süße wahrzunehmen. Der Lindenhonig kristallisiert nach wenigen Wochen, dies ist abhängig vom Anteil des enthaltenen Honigtau. Je größer dieser Anteil ist, umso länger dauert es, bis der Honig kristallisiert ist. Das optimale Wetter für eine gut Lindentracht schwüle Wetterbedingungen mit regelmäßigem Regen und Gewitter. Insbesondere Abends honigen die Linden am meisten, sodass die Bienen die Linden oftmals am späten Nachmittag die Blüten und honigtauproduzierenden Läuse anfliegen.
Der Honigtau wird durch die Lindenzierläuse produziert, welche eigentlich als Schädlinge der Linde anzusehen sind. Die Läuse leben sowohl im Sommer, als auch im Winter auf der Linde und ernähren sich von Säften des Baums. Die Lindenzierläuse sind auch für den Belag auf den Autos im Spätsommer verantwortlich. Die Anzahl der Läuse beeinträchtigen auch die Konsistenz und Farbe des Lindenhonig, daher sind die Eigenschaften des Honigs in Abhängigkeit der Anzahl und Intensität der Läuse von Jahr zu Jahr unterschiedlich.