Die Sonnenblume ist eine Trachtpflanze, welche insbesondere im Spätsommer gute Nektarerträge für die Bienen liefert. Durch großflächige Sonnenblumenfelder können zudem auch Sortenhonige in Form von Sonnenblumenhonig geerntet werden. Leider existieren nur noch wenige ausgedehnte Anbaugebiete mit ausreichender Tracht in Deutschland, sodass der immer selten werdende Anbau bzw. die wenigen kleinen Felder nicht mehr ausreichend sind, um reinen Sonnenblumenhonig zu produzieren. Die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika und wurde von den dort einheimischen Inkas als Abbild ihres Sonnengottes verehrt. Ende des 16. Jahrhunderts kam diese Pflanze, wie viele andere Gewächse auch, mit den spanischen Seefahrern aus der neuen Welt nach Europa und verbreitete sich als Ziergewächs und Nahrungsquelle über nahezu ganz Europa.
Neben ihrer farblichen Ähnlichkeit zur Sonne durch ihre strahlend gelben Blütenblätter, besitzt die Sonnenblume auch die Eigenschaft sich mit ihrem Blütenstand mit dem Lauf der Sonne zu drehen. Diese Eigenschaft sich der Sonne stetig zuzuwenden wird als Heliotropismus bezeichnet. Bei der Sonnenblume dreht sich zwar augenscheinlich die gesamte Blüte mit der Sonne, in Wirklichkeit sind es aber lediglich die Blätter und Knospen, welche dem Sonnenverlauf von Osten nach Westen im Tagesverlauf folgen und die Blüte somit ebenfalls zur Sonne ausrichten. Die Sonnenblumenpflanze wird bis zu 2,50 – 3,00 Meter hoch, für dieses Wachstum benötigt sie ausreichend Nahrung und Wasser. Daher bevorzugt die Pflanze vornehmlich humus- und nährstoffreichen Boden mit hohem Feuchtigkeitsanteil bzw. regelmäßiger Bewässerung. Ein Anbau sollte immer in regenreichen oder feuchten Gebieten stattfinden, damit eine ausreichende Wasserversorgung für größere Felder mit Sonnenblumen gewährleistet ist. Weiterhin benötigt die Pflanze sonnenreiche und sehr warme Standorte, welche die Wärme im Boden gut speichern und stetig der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
Sonnenblume als Nutzpflanze
Nicht nur für den Imker und die Bienen als Trachtquelle für schmackhaften Sonnenblumenhonig ist diese Nutzpflanze von Bedeutung, sondern auch als Träger von natürlichem Pflanzenöl aus den Sonnenblumenkernen findet diese Pflanze Bedeutung. Das Sonnenblumenkernöl kann direkt zum Kochen oder als Öldressing in Salaten verwendet werden. Die fettreichen Samen, von denen circa 1.000 in einer Blüte entstehen, enthalten über 90% an ungesättigten Fettsäuren. Die reifen Samen werden zur Ölgewinnung ausgepresst, sodass ein natürliches Pflanzenöl heraustritt. Weitere Verwendung finden die Samen auch zum direkten Verzerr oder als nährstoffreiches Vogelfutter im Winter. Der sortenreine Sonnenblumenhonig aus der Sonnenblume stellt eine ideale Ergänzung zur Verfeinerung in der asiatischen Küche dar.
Außergewöhnlicher und seltener Sonnenblumenhonig
Beim Sonnenblumenhonig handelt es sich im einen reinen Blütenhonig mit einem hohen Traubenzuckeranteil, der dafür sorgt, dass der Honig innerhalb weniger Tage bis Wochen kandiert und sich stark verfestigt. Um dieser natürlichen Gegebenheit entgegen zu wirken, muss der Sonnenblumenhonig während des Kandierens stetig von Imker gerührt werden, damit die sich bildenden langkettigen Zuckermoleküle in kurzkettige aufgespalten werden und der Honig weiterhin feincremig bleibt. Der Honig aus Sonnenblumen besitzt einen leicht weihrauchartigen Geschmack, welcher diesem eine charakteristische und unverwechselbare Note gibt. Zudem duftet der Honig intensiv aber sehr angenehm nach der ursprünglichen Trachtpflanze, der Sonnenblume. Der kandierte Sonnenblumenhonig besitzt eine stark gelbliche bis gelbbraune Farbgebung.
Erntegebiete von Sonnenblumenhonig
Heutzutage werden Sonnenblumen in Europa überwiegend nur noch in Frankreich, Russland und der Ukraine auf ausgedehnten Feldern angebaut. Nur auf diesen können die Bienen ausreichend Nektar für einen sortenreinen Sonnenblumenhonig sammeln. Weitere Hauptanbaugebiete für den Welthandel mit Sonnenblumenerzeugnissen sind primär nur noch China und die Vereinigten Staaten.