Der Rundtanz ist ebenfalls wie der Schwänzeltanz und Zittertanz eine Möglichkeit der Bienen zur Kommunikation von ergiebigen Trachtquellen, als Sonderform wird dieser ausschließlich für Gebiete genutzt, die nicht mehr als ungefähr 100m von der Beute entfernt sind. Zudem gibt der Rundtanz keine genaue Auskunft über die Entfernung und die Richtung der Futterquelle. Der Tanz gibt lediglich an, dass sich in unmittelbarer Nähe eine Nahrungsquelle befindet, die Bienen müssen anschließend selbst über Duftproben die Tracht finden. Je länger der Tanz andauert und je intensiver die Flugbiene diesen vollführt, umso qualitativer oder quantitativer ist die Nektarquelle. Die Entdeckerin versucht durch den Tanz die Aufmerksamkeit anderer Bienen in ihrer unmittelbaren Nähe zu gewinnen.

Die Flugbiene vollführt für den Rundtanz eine kreisförmige Bewegung in einem Radius von 1-2 cm, dabei verteilt sie stetig kleinere Kostproben des gesammelten Nektars an die mittanzenden Bienen. Hierzu unterbricht sie kurzzeitig den Tanz und würgt aus ihrem Honigmargen kleinere Nektartropfen des gesammelten Nektars heraus um diesen an die anderen Bienen zu verteilen. Anhand dieser Kostproben können die anderen Flugbienen die Tracht nach ihren qualitativen Eigenschaften bewerten und eine Entscheidung treffen, ob sie auch diese Trachtquelle anfliegen möchten. Der Rundtanz dauert nicht länger als 3 – 5 Minuten, in denen die Biene außer einer stetigen Richtungsänderung des Tanzes stetig ihre Bahnen auf der Wabe läuft um andere Bienen im Stock zu animieren mit ihr mit zu tanzen. Diese nehmen neben dem Nektar auch den Duft der Blüten auf, indem sie am Haarkleid der zurückgekehrten Flugbienen schnuppern, in welchem sich Teile des Blütenpollens angeheftet haben. Bei einem späteren Ausflug der mittanzenden Bienen orientieren sich diese nur durch Vermittlung des aufgenommenen Duftes bei der Suche nach der mitgeteilten Nahrungsquelle.

Rundtanz bis die Tracht ausgebeutet ist

Die Biene vollführt den Rundtanz noch an 2 bis 3 anderen Stellen im Bienenstock und begibt sich anschließend wieder auf den Sammelflug zur Tracht. Die anderen Flugbienen versuchen ebenfalls die Tracht ausfindig zu machen und vollführen den Rundtanz anschließend in gleicher Weise wie die Entdeckerin, sodass nach einigen Ausflügen ein Großteil der Sammlerinnen von der Tracht weis. Der Rundtanz wird von den anderen Flugbienen solange im Stock wiederholt, bis die Nahrungsquelle erschöpft oder verblüht ist oder kein Bedarf an weiterem Nektar oder Pollen besteht.