Die Maikrankheit bezeichnet weniger einer Krankheit, als vielmehr eine Mangelerscheinung der Bienen an lebenswichtigem Wasser. Hierbei steht den Bienen durch die stark schwankenden Außentemperaturen nur eine reduzierte Menge an Wasser zur Verfügung, dadurch erkranken die Bienen an einer nicht ansteckenden Darmverstopfung. Die Bezeichnung Maikrankheit ist entstanden, weil die Mangelerscheinung hauptsächlich im Mai auftritt, in diesem Monat schwanken die Temperaturen sehr stark und die Bienen sind zeitweise nicht in der Lage ausreichende Menge Wasser in den Bienenstock zu tragen. Bei geringen Temperaturen unter 15° Celsius fliegen die Flugbienen nicht aus dem Stock um selbst nicht an einer Unterkühlung zu versterben.
Die Symptome der Krankheit zeigen sich an vielen jungen Bienen die aus dem Stock krabbeln und hellen Kotablagerungen an und in der Beute. Zudem haben die Arbeitsbienen oft ein stark angeschwollenes Abdomen, welches voller Kot ist. Ein Abkoten der Kotblase fällt den Bienen durch die sehr festen und wasserarmen Exkremente sehr schwer. Bei anhaltender Wasserknappheit und Verstopfung des Darmtrakts kann die Maikrankheit auch zum Versterben der Bienen in Folge einer Selbstvergiftung führen. Vor allem Ammenbienen sind von der Wassernot stark gebeutelt, durch ihren hohen Verbrauch an eiweißreicher Nahrung in Form von Pollen benötigen Sie auch ausreichend Wasser, welches in dieser Jahreszeit oft nicht in genügender Menge zur Verfügung steht. Die Ammenbienen können bei starken Verstopfungen nur noch wenig oder auch garkeinen Futtersaft mehr produzieren und müssen die junge Brut verhungern lassen. Eine starke Wassernot kann zu einem Einbruch der Bruttätigkeit führen, in dessen Folge in der starken Trachtphase nicht ausreichend Flugbienen zur Verfügung stehen werden.
Auslöser der Krankheit sind Kälteeinbrüche im Frühjahr mit Temperaturen unter 15° Celsius, sowie der gleichzeitige hohe Pollenverbrauch durch steigende Bruttätigkeit in dessen Folge die Wasservorräte stark dezimiert werden. Bei steigenden Temperaturen zum Juni hin setzt oft eine spontane Selbstheilung ein, weil die Bienen wieder ausreichend Wasser in das Volk eintragen können. Bei langen Kälteperioden sollte der Imker handeln, indem er den Bienen in unmittelbarer Nähe von 30 – 50 Metern eine geeignete Bienentränke aufstellt, auch das Besprühen der Bienen mit lauwarmen Wasser kann kurze Perioden überbrücken. Sollte die Wasserknappheit andauern ist eine dünne Zuckerlösung in die Wabengassen zu träufeln, durch den süßen Zucker nehmen die Bienen das Wasser schneller auf und verteilen es im Stock an die durstenden Ammenbienen. Wird der Imker nicht tätig, kann die Wassernot zu einem hohen Verlust von Brut führen und die Volkentwicklung stark einbrechen.