Im weiter gefassten Sinne ist die Schwarzsucht, welche auch als Waldtrachtkrankheit bezeichnet wird, keine unmittelbare Krankheit, sondern ein Sammelbegriff für ein auftretendes Symptom, dass durch verschiedene Krankheiten oder auch externe Einflüsse der Umgebung ausgelöst werden kann. Bezeichnend hierfür sind die auftretenden Symptomatik der ausfallenden Haare, dadurch wird der Bienenkörper schwarz, weil nur noch der Rückenpanzer zu sehen ist. Die Schwarzsucht ist keine infektiöse Krankheit, sondern wird z.B. durch fehlenden Pollen in einer Waldtracht ausgelöst. Dadurch haben die Bienen eine Mangelerscheinung an Stickstoff im Organismus unter dessen Folge die Haare dünn und spröde werden, bis dieses schlussendlich abbrechen.
Eine Schwarzsucht kann genauso schnell wieder verschwinden, wie diese aufgetreten ist. Bei einer starken Beeinträchtigung der Bienen sollte der Imker kurzfristig das Trachtgebiet zu ergiebigeren Bienenweiden mit hohem Pollenanteil wechseln. Insbesondere bei einer Waldtracht in Fichte oder Tanne wirkt der Honigtau toxisch auf den Organismus und sorgt für eine Veränderung der Darmepithelien. Die im Honigtau enthaltenen Bakterien und Viren wie z.B. Rußtaupilze sind ausschlaggebend für das Auftreten von Schwarzsucht. Rußtaupilze, welche eigentlich Viren sind, werden aber in der Regel bereits durch die bewirteten Ameisen entfernt und sind dadurch heutzutage kaum noch vorhanden. Bei einer durch die Waldtracht ausgelösten Schwarzsucht kann der Imker unmittelbar selbst arggieren und die Bienen an einen anderen Standort verbringen.
Verschiedene Auslöser für eine Schwarzsucht
Anders ist dies bei einer Schwarzsucht, welche durch Vergiftungen oder auch durch Räuberei ausgelöst wird. Für den Imker ist es dann oft sehr schwer herauszufinden, durch welche Tracht und den darauf enthaltenen Giftstoffen die Bienen beeinflusst werden. Ein Einschicken verendeter Bienen in ein Labor ist hier oft die einzige Möglichkeit Klarheit über den eingetragenen Pollen und das verwendete Gift zu schaffen, um effektiv Handeln zu können. Eine Schwarzsucht aus Räuberei fällt dem Imker unmittelbar bei der Volkskontrolle auf, das Volk ist schwach, zumeist sind nur noch wenige Bienen überhaupt auf den Waben. Ein Handeln des Imkers kann dann nur noch im Auflösen des Volks bestehen, bzw. bei noch ausreichend Bienenmaße in der Vereinigung mit anderen Völkern.
In der Regel tritt eine Waldtrachtkrankheit in den Monaten Mai bis Juli auf, augenscheinlich zu erkennen ist, dass die geschwächten Bienen von anderen Arbeiterinnen aus dem Stock vertrieben werden und zumeist apathisch vor dem Flugloch laufen oder kauern. Handelt es sich um eine Schwarzsucht, die aufgrund einer Virusinfektion ausgelöst wurde, sind die toten Bienen unmittelbar durch den Imker zu entfernen um eine weitere Verbreitung ausgehend von den infektiösen Bienen zu verhindern.