Die Honigblase, welche zum Transport von Nektar und Wasser verwendet wird, schließt sich unmittelbar an die Speiseröhre der Biene an und ist zu dieser eine direkte Erweiterung. Die Flugbiene saugt mit ihrem Rüssel den Nektar aus der Blüte und transportiert diesen direkt in die Honigblase. Die Blase selbst hat ein Volumen von lediglich 60mm³, dies entspricht einem vergleichbaren Mengenverhältnis von 0,05 bis 0,06 ml bzw. 50 bis 60 mg. Es ist der Biene möglich eine Menge aufzunehmen, die nahezu ihrem halben Körpergewicht entspricht. Um dieses Volumen zu füllen, muss die Biene etwa 1.500 Blüten anfliegen. Die Biene ist in der Lage den enthaltenen Nektar aus der Honigblase zu würgen und an andere Bienen zu übergeben. Dieser Prozess ist entscheidend für die Umformung des Nektars zu Honig, welcher durch Zugabe von Enzymen aus dem Speicher ebenfalls in der Honigblase stattfindet. Die Honigblase ist durch einen Ventiltrichter von dem sich anschließenden Mitteldarm getrennt, um einen ungewollten Übergang zwischen in der Honigblase gespeichertem Nektar und Verdauungssystem zu verhindern. Bei einem Bedarf an Nahrung kann die Biene einen Teil des Inhalts der Honigblase in den Mitteldarm abgeben, von hier aus wird die Nahrung verdaut und die Nährstoffe gelangen in den Blutkreislauf. Durch den Ventiltrichter wird verhindert, dass zur Verdauung bestimmte Nahrung vom Mitteldarm wieder zurück in die Honigblase fließen kann.
Nach der Ankunft der Flugbienen im Bienenstock übergeben diese den Nektar durch das Auswürgen an die Stockbienen. Diese wiederrum verteilen den Nektar an andere Stockbienen weiter, sodass alle Honigblasen der Stockbienen im Mittel die gleiche Füllmenge besitzen. Neben dem ständigen Austausch geben die Bienen Fermenten aus ihren Schlunddrüsen in den aufgenommen Nektar ab, diese Spalten die langkettigen Zuckermoleküle auf. Zudem entziehen die Bienen dem Honig einen Teil des enthaltenen Wassers und filtrieren Pollen und Fette heraus. In diesem Wiederkehrenden Prozess des Erbrechens und Aufnehmens verliert der Honig einen Großteil seines Wassergehalts, welcher von anfangs 70% auf lediglich 15 – 18% absinkt. Während des Prozesses der Trophallaxis, dem Erbrechen und Weitergeben des Erbrochenen, wird der entstehende Honig zwischen Mund und Rüssel aufgespalten und verdunstet einen Teil seines Wassers auf dieser großen Verdunstungsfläche. Der Honigmagen selbst dient für diesen Prozess lediglich als Speicher und Aufbewahrungort während der Wirkung der Enzyme.
Ist der Honig vollständig aufgespalten, kleben die Bienen diesen zuerst an die Außenwände der Zelle um den Wassergehalt weiter zu senken, erst wenn dieser ausreichend getrocknet ist, werden die Zellen vollständig gefüllt. Während dieser Trocknungszeit fächeln die Bienen stetig frische Luft in die Beute, um im Sommer zum Einen die Beute zu kühlen, zum anderen um die Verdunstung durch Luftaustausch zu beschleunigen. Erst wenn der Honig einen Wassergehalt von 15 – 17 % besitzt, verdeckeln die Bienen die Zellen mit Wachs um die weitere Wasserabgabe und auch Wasseraufnahme aus der Luft zu verhindern.