Durch die zunehmende Globalisierung und die dichtere Vernetzung verschiedener Standorte auch über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus ist es mittlerweile sehr einfach geworden Waren, und hierzu zählen auch lebende Bienen (Königinnen / Ableger / Völker), über hunderte Kilometer innerhalb von 1-2 Tagen zu versenden. Der optimierte Warentransport ermöglicht somit, dass lebende Tiere mit geringstem Risiko zwischen zwei Standorten versendet werden können, ohne dass eine größere Gefahr für das Überleben des Organismus entsteht. Sicherlich bleibt auch beim Verschicken von Bienen ein gewisses Restrisiko, welches trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht immer ausgeschlossen werden kann. Jeder Versand bedeutet schlussendlich Streß für den Bien, der zu einer zunehmenden Belastung während der gesamten Reise werden kann.
Daher sollte der Versender auf einige grundlegende Faktoren achten, hierzu zählt insbesondere, dass während des Transports für eine ausreichende Belüftung der Bienen gesorgt wird, ohne dass die Lüftung ein Schlupfloch für die Bienen darstellt die Transportverpackung zu verlassen. Durch genügend Luftzirkulation sinkt das Risiko des Verbrausens der Bienen enorm. Zum Schutz des Speditionsfahrers sollte aber auf die absolute Bienendichtheit geachtet werden, denn es ist nicht auszuschließen, dass ggf. auch eine Allergie vorliegt und es durch einen Bienenstich zu einem schwerwiegenden Unfall oder Personenschäden kommen kann. Weiterhin sollte beachtet werden, dass ein Versand übers Wochenende oder über Feiertage hinweg suboptimal ist, nicht zuletzt kann es hier zu einem Anstau der Paketzustellung kommen und die Bienen werden im Verteilzentrum unnötig lange zwischengelagert. Daher ist der beste Zeitpunkt für eine Versendung ein Montag oder Dienstag, wobei die Paketlaufzeiten der einzelnen Logistiker zu erfragen sind. Jeder Versender sollte beachten, dass er für den sicheren Transport der Bienen haftet, auf Ihm liegt die Gewähr der Mängelhaftung. Der Empfänger kann bei unmittelbarer Feststellung von Mängeln während der Zustellung die Annahme des Pakets verweigern, dies führt zwangsläufig zu einer größeren Belastung der Bienen durch eine zusätzliche Rücksendung. Um spätere Probleme der Kostenübernahme durch Beschädigung oder Totalverlust nicht in eine Rechtsstreitigkeit zu überführen, sollte jeder Versand als versicherte Sendung an den Logistiker übergeben werden.
Bei dem Versand von Bienen handelt es sich um die Versendung von lebenden Tieren, für diese gelten spezielle Vorgaben eines artgerechten Transports. Um spätere Probleme mit dem Tierschutz oder anderen Interessenvertretern zu vermeiden, ist auf die Einhaltung der gültigen Standards für den Tierschutz und den Versand von Tieren im Speziellen Rücksicht zu nehmen. Weiterhin gilt wie bei einem regulären Verkauf oder der Wanderung, dass auch für die via Versandunternehmen transportierten Bienenvölker ein gültiges Gesundheitszeugnis spätestens zum Zeitpunkt des Versands vorzuliegen hat. Ohne dieses ist ein Transport der Bienenvölker nicht zulässig.
Königinnen versenden
Die einfachste Form der Bienenversendung ist der Königinnenversand in einem Versandkäfig. Diese können bequem in einem gepolsterten Briefumschlag versendet werden und überstehen mit etwas Futterteil auch mehrere Tagen im Transportkäfig. Der Transport von Königin muss immer mit etwa 8 – 12 Begleitbienen erfolgen, welche die Königin mit Futter und Flüssigkeit versorgen, welches sie aus dem Teigverschluss zerren. Dieser dient später beim Zusetzen auch als Verzögerung und Zusetzhilfe für die neue Königin. Auf dem Versandumschlag sollte unbedingt ein Hinweis auf lebende Bienen erfolgen, nicht zuletzt um dem Zusteller den Schrecken vor dem Summen und Vibrieren zu nehmen. Die Versandtasche ist zusätzlich mit einigen Löchern zu versehen, durch welche frische Luft einströmen kann. Hierzu kann ein handelsüblicher Locher dienen, mit dem etwa 4 – 6 Stanzungen vorgenommen werden. Trotzdem sollte ein Versand an zu heißen Tagen mit Temperaturen über 30°C nicht erfolgen, trotz der Lüftungslöcher könnte dieser Transport zu einer lebensgefährlichen Tortur für die Bienen werden. Sofern der Umschlag den Empfänger nach 2 – 4 Tagen Laufzeit vom Logistiker erhält, sind die Bienen unbedingt gleich mit ein paar Tropfen kühlem Wasser zu versorgen, die Begleitbienen und auch die Königin werden diese Erfrischung schnell und dankend aufnehmen.
Ableger und Kunstschwärme versenden
Auch kleine Ableger oder Kunstschwärme stellen nicht unmittelbar die Herausforderung für den Versand dar, nicht zuletzt weil die Paketmaße der verschiedenen Logistiker den Versand von Waben problemlos ermöglichen. Hierfür existieren auf dem Markt bereits unterschiedliche Versandkartons und Bienenboxen, mit denen die Überführung von Bienen ermöglicht wird. Diese bieten zumeist Platz für 4 – 6 Rähmchen, was für die Versendung von Ablegern vollkommen ausreichend ist. Den Bienen sollte während der gesamten Reise ausreichend Futter bereitstehen. Sofern dieses nicht in den Waben eingelagert ist, muss mit Futterteig als Reserve nachgefüttert werden. Weiterhin gilt wie bei allen Tiertransporten, dass eine Überhitzung der Bienen grundsätzlich zu vermeiden ist, hierzu ist für ausreichend Durchlüftung zu sorgen, zudem sollten vor Beginn des Transportes die Bienen mit einem Wasserzerstäuber besprüht werden.
Es ist zu empfehlen die Königin für die Beförderung in einen Käfig mit ein paar Begleitbienen zu sperren, damit die Gefahr einer Verletzung oder des Verlusts während des Transports reduziert wird. Weiterhin sollten die Ableger bereits früh morgen fertig gemacht werden und spätestens bis 10 Uhr beim Versender sein, hierdurch kann eine Zustellung zum nächsten Tag oftmals gewährleistet sein. Ebenso ist die Versendung der Bienen auch mit einem Over Night Express möglich, dies ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden, die vom Empfänger oftmals nicht bezahlt werden wollen. Tendenziell birgt die Versendung von Ablegern auf Waben immer das Risiko eines ungewollten Wabenbruchs, nicht zuletzt werden auch Paketbienen wie andere Pakete behandelt und es kann somit zu Beschädigungen an der Verpackung und am Wabenwerk kommen. Daher ist es ratsam zumindest immer gedrahtete Rähmchen und keine Naturwaben für den Versand zu nutzen. Ebenso vorteilhaft ist es, die Pakete ausreichend mit Packband zu sichern, um ein ungewolltes Aufgehen des Pakets und das Entlaufen der Bienen zu verhindern. Ebenso wie beim Königinnenversand achten Sie auf die Kennzeichnung mit dem Vermerk auf „Lebende Bienen“.
Völker versenden
Ein Versand ganzes Bienenvölker auf 1 – 2 Zargen über den regulären Postweg ist in Anbetracht der entstehenden Kosten nahezu unmöglich. Nicht zuletzt weil die Pakete aufgrund der Größe und ihres Gewichts oftmals als Sperrgut behandelt werden. Zudem erhöhen sich häufig die Laufzeiten was zu einer zunehmenden Belastung für die Bienen führt. Der Versand ganzer Völker oder Bienenstände ist somit fast ausschließlich über Speditionen als Direktauftrag im Termingeschäft möglich. Der Spediteur fährt dann dediziert die Abholstelle und das Ziel an und kann somit wesentlich geringere Laufzeiten als ein reguläres Logistikunternehmen für den Endkunden anbieten. Bei der Versendung mehrerer Völker kann sich dieser Aufwand oftmals rechnen und ermöglicht die Versendung zu verhältnismäßig geringen Kosten je Volk.
Für die Verpackung der Bienenvölker in ganzen Bienenbeuten gelten aber die gleichen Tierschutzbestimmungen wie für die Königinnen, Ableger und Kunstschwärme, weiterhin sollte hier die Beuten nicht eingepackt werden, sondern sind lediglich über die Ladungssicherung zu sichern. Eine Belüftung erfolgt dann über den offenen Wanderboden bzw. das Bodengitter.
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