Die Erfindung der Honigschleuder geht auf den italienischen Major Francesco de Hruschka zurück, welcher im Jahr 1865 erstmalig ein Gerät vorstellte mit dem Honig aus Waben geschleudert werden kann, ohne diese bei der Honiggewinnung zu zerstören. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Honig in konventioneller Herstellung durch das Auspressen der Waben oder durch den Verzehr von Scheibenhonig inklusive des Bienenwachses vertrieben. In heutiger Zeit ist die Produktion von Honig über die Honigschleuder die am weitesten verbreitete Methode zur Gewinnung von Bienenhonig.
Das Funktionsprinzip ist relativ simpel und unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Schleuderarten wie Radialschleuder, Tangentialschleuder und Selbstwendeschleuder nur über die Art der Ablage der Honigwaben und des benötigten Zeitbedarfs für das Ausschleudern. Die Ausnutzung der Zentrifugalkräfte haben dabei alle Honigschleudern gemein, hierbei werden in einem zylindrischen Kessel die Honigwabe in einem innen liegendem Korb gestellt und durch die Erzeugung von Zentrifugalkräften durch Drehung des Korbs der Honig an die Außenwände des Kessels geschleudert. Zum Ausschleudern der Honigwaben müssen diese vorher entdeckelt werden, dazu werden mit einem Endecklungsgeschirr, zumeist ein gabelartiges Gerät, die Zelldeckel der Honigwaben entfernt. In Abhängigkeit der Ausführung müssen die Waben ggf. nach dem Ausschleudern einer Wabenseite gedreht und ebenfalls die andere Wabenseite ausgeschleudert werden. Der an der Kesselwand nach unten rinnende Honig wird anschließend im Kesselboden gesammelt und über einen Auslaufhahn abgefüllt. Bereits beim Schleudern sollten während der Abfüllung mit einem groben und einem mittelfeinem Sieb gröbere Wachsreste und Fremdstoffe aus dem Honig gefiltert werden.
Hergestellt aus Edelstahl
Heutzutage hergestellt Honigschleudern bestehen ausschließlich aus dem lebensmittelechten Edelstahl, da es sich bei Honig um ein Lebensmittel zum Weitervertrieb handelt, welcher den Hygiene- und Lebensmittelverordnung unterliegt. Die gängigen Größen der angebotenen Honigschleudern varieren von 2 bis 52 Waben fassenden Körben und sollten bei der Beschaffung der Betriebsgröße zukunftsorientiert angepasst sein. Der Korb kann sowohl manuell über ein Handbetriebenes Getriebe, als auch elektrifiziert über einen Elektromotor angetrieben werden, auch hier ist entsprechend der aktuellen und zukünftigen Betriebsgröße entsprechend zu beschaffen. Die elektrischen Honigschleudern sind entsprechend teurer, besitzen aber in gehobener Ausstattung zusätzlich zum Antrieb eine Programmsteuerung, sodass Ausschleuderung und Wendevorgänge über Programmablaufpläne der Konsistenz und Viskosität des Honigs angepasst werden können. Oftmals ist die Wahl der Honigschleuder eine Entscheidung des finanziellen Möglichkeiten und dem zur Verfügung stehendem Platz. Bereits bei kleineren Imkereien ist eine Anschaffung einer elektrisch betrieben 3-4 Waben Schleuder schon lohnenswert, nicht nur aufgrund des reduzierten Zeitbedarfs, sondern auch weil manuelle Schleudern sehr kraftaufwendig sind.
Auf vielen Honigen ist oftmals der Zusatz kaltgeschleudert zu finden, dies signalisiert dem Konsumenten, dass der Honig beim Ausschleudern nicht zusätzlich erwärmt worden ist, wodurch Inhaltsstoffe eventuell verloren hätten gehen können. Das „kalte“ Ausschleudern bedingt einen höheren Zeitbedarf, weil die Viskosität des Honigs wesentlich fester und somit schwieriger aus den Zellen zu schleudern ist. Im Normalfall dauert ein Vorgang etwa 10 – 20 Minuten, in Abhängigkeit der Außentemperatur, der Viskosität des Honigs, der Schleudergeschwindigkeit und der Art der verwendeten Schleuder. Zudem ist entscheidend, dass bei kostengünstigen Tangentialschleudern die Waben nach dem Vorgang gedreht werden müssen, dies führt zu einem nahezu doppelten Zeitbedarf. Entsprechende 3 -4 Waben Schleudern mit Handbetrieb sind bereits am 200,00 bis 400,00 EUR im Handel verfügbar. Für Profigeräte mit Selbstwendemechanismus, Elektroantrieb und Programmsteuerung müssen aber mehrere tausend Euro veranschlagt werden.