Die Selbstwendeschleuder ist eine der modernsten und effektivsten Formen der Honigschleudern, welche momentan auf dem Markt zu finden ist. Dabei existiert das Prinzip der selbsttätigen Wendung der Waben aufgrund der Drehrichtungsänderung bereits schon seit sehr langer Zeit. Der Name lässt es bereits vermuten, dass beim beidseitigen Ausschleudern des Honigs die Waben nicht, wie zum Beispiel bei der Tangentialschleuder, gewendet werden müssen. Durch die beweglichen gelagerten Wabentaschen in denen sich die Honigwaben befinden, drehen sich die Rähmchen in den Drahtkörben selbsttätig bei einer Änderung der Drehrichtung aufgrund des verlagerten Schwerpunktes und der nach außen wirkenden Zentrifugalkraft. Bei der Schleuderung der Waben wird der Honig aus den Zellen an die Innenwände der Honigschleuder gespritzt und fließt von dort zum Boden und über einen Auslass in ein Auffanggefäß.
Selbstwendeschleudern sind für einen effektiven und zeitsparenden Einsatz konzipiert worden und werden häufig in Berufsimkereien oder größeren Hobbyimkereien eingesetzt. Zur Arbeitserleichterung werden die meisten Schleudern auch mit einem Elektromotor ausgestattet und in neueren Modell zusätzlich mit einer automatischen Programmsteuerung zur schonenden Schleuderung. Die Programmsteuerung wird auf die Honigart und dessen Viskosität angepasst und steuert die Drehgeschwindigkeit sowie die Drehrichtung und Zeitdauer. Durch mehrmaliges Wechseln der Drehrichtung und zunehmende Geschwindigkeit bei jedem Richtungswechsel reduziert sich die Gefahr eines Wabenbruchs und die Waben werden vollständig aufgeschleudert. De Automatik sorgt dafür, dass der Imker während der Schleuderung bereits neue Honigwaben vorbereiten und entdeckeln kann, sodass ein fortlaufender und flüssiger Prozess zur Honigernte entsteht. Durch die hohen Zentrifugalkräfte können Selbstwendeschleudern auch Melezitosehonig ausschleudern, welcher eigentlich eine sehr feste Konsistenz und starre Viskosität ausweist und dadurch nur schwer aus den Wabenzellen fließt.
Nach den deutschen und europäischen Lebensmittelverordnung müssen alle mit Lebensmittel in Berührung kommenden Gerätschaften und Arbeitsplatz leicht zu reinigen und desinfizieren sein, aus diesem Grund sollen Honigschleudern auf lebensmittelechtem Edelstahl hergestellt werden. Dies garantiert keine Geschmacksveränderung durch die Berührung mit der Honigschleuder und ein leicht zu reinigendes und sauberes Gerät nach der Honigernte. Der Kauf einer Selbstwendeschleuder ist aufgrund der hohen Anschaffungskosten von mindestens 2.000 Euro eine Anschaffung auf mehrere Jahre, daher ist bei den Geräten auf eine qualitativ hochwertige Verarbeitung zu achten. Oftmals hilft es in den Erfahrungsaustausch mit anderen Imkern zu gehen, die bereits ein entsprechendes Gerät in ihrem Betrieb haben und von den Vor- und Nachteilen berichten können. Weiterhin ist darauf zu achten, dass die Selbstwendeschleudern sich häufig auf wenige Wabenmaße beschränken, sodass die Größe der Wabentaschen mit dem eigenen Rähmchenmaß übereinstimmt.