Interview mit dem Betreiber von schwarmalarm.de

Im heutigen Interview unterhalten wir uns mit dem Webentwickler und Webseitenbetreiber des Portals schwarmalarm.de Sven Rhinow. Die Webseite soll jedem ermöglichen bei einem gefundenen Schwarm einen Imker in der Nähe zu kontaktieren, sodass der wilde Schwarm eingefangen werden kann. Das Portal existiert erst seit kurzer Zeit, hat aber bereits schon sehr viele Imker dazu animiert, sich in diesem einzutragen.

Schwarmbörse | Quelle: Schwarmalarm / schwarmalarm.de
Auf dem Portal schwarmalarm können wilde Schwärme unmittelbar an die ansässigen Imker gemeldet werden.Schwarmbörse | Quelle: Schwarmalarm / schwarmalarm.de

Guten Tag Herr Rhinow, stellen Sie sich und Ihr Portal doch bitte kurz vor.

Hallo, ich bin Sven Rhinow und wohne in Nettelbeck, einem kleinen Dorf in der Prignitz.
Die Internetseite schwarmalarm.de habe ich erstellt um einerseits allen Imkern die Möglichkeit zu geben sich für eine Vermittlung eines Bienenschwarms einzutragen. Andererseits soll es Menschen so einfach wie möglich gemacht werden, einen Imker in der Nähe des Schwarms zu kontaktieren.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Meldesystem für Bienenschwärme zu entwickeln?

Ich selbst habe dieses Jahr mit der Imkerei angefangen. Mir wurde gesagt, dass man am besten mit einem Schwarm anfängt. Im Internet habe ich leider keine übersichtliche und schnell verständliche Website zum Thema Schwarmvermittlung gefunden. Als freier Webentwickler habe ich es dann selbst in die Hand genommen, ein solches Portal zu erstellen.

Das Portal ist obgleich seiner überschaubaren Funktionen optisch sehr ansprechend. Wie lange hat die Umsetzung von der Idee bis zur fertigen Internetseite mit seinen jetzigen Funktionen gedauert?

Die Umsetzung ging, aufgrund meines beruflichen Hintergrunds, relativ schnell. Die Seite wie Sie momentan veröffentlicht ist, war in etwa 2 Wochen fertig.

Es sind bereits etliche Imker in schwarmalarm.de eingetragen, seit wann existiert die Seite und wie machen Sie diese publik für Schwarmmelder und Imker?

Die Seite existiert seit Mitte Februar 2012. Ich habe einige Imker, Vereine und Verbände, die ich im Internet gefunden habe, per E-Mail angeschrieben. Eine Idee wie ich kostenlos/ kostengünstig der Bevölkerung mitteile, dass es schwarmalarm.de gibt, fehlt mir leider noch.
Damit auch die Polizei Kenntnis über dieses Portal erhält, habe ich vor einiger Zeit eine E-Mail an die Polizeistelle geschrieben. Darauf habe ich bis heute keine Antwort bekommen.
Für Tipps und Mithilfe wäre ich daher dankbar. Gerne können sich Imker aber auch andere Interessierte bei mir direkt melden.

Die Vermittlung der Schwärme erfolgt über die Bereitstellung der Kontaktdaten von Imkern ohne direkte Interaktion der Webseite, haben Sie trotzdem Anhaltspunkte wie erfolgreich die Vermittlung von Schwärmen für die Imker ist?

Nein, das kann ich nicht feststellen. Da mir der Datenschutz wichtiger als Statistiken ist, speichere ich nur Daten für die Umkreissuche und den Kontakt per Telefon. Auch für Imker ohne eine E-Mail-Adresse besteht die Möglichkeit, sich an der Schwarmvermittlung zu beteiligen.
Ich möchte aber trotzdem jeden Imker ermutigen sich an Projekten wie klimabiene.de für eine Ermittlung von Schwarmauftritten in der Bundesrepublik zu beteiligen.

Mittlerweile existieren einige Internetseiten für die Schwarmvermittlung, welche Vorzüge hebt Ihre Internetseite von den Konkurrenzseiten ab?

Ich würde es nicht als Konkurrenz sehen, was aber kurz nach dem Start von Schwarmalarm.de von einigen anscheinend so empfunden wurde. Schwarmalarm.de soll sich ausschließlich auf die Funktion einer Suchmaschine für Imker in der Nähe konzentrieren. Diese Website ist auch von mobilen Geräten wie Smartphones gut bedienbar, wenn auch noch ausbaufähig.
Die für mich denkbar häufigste Situation: Menschen, die sich bei gutem Wetter draußen, aber nicht unbedingt zu Hause aufhalten, entdecken einen Bienenschwarm … was nun … Feuerwehr oder Polizei rufen oder nachschauen, ob es einen Experten in der Umgebung gibt. Wenn nun die Website schwarmalarm.de von einem Internet-fähigen Mobilgerät aufgerufen wird, kann in wenigen Schritten und ohne Registrierung etc. ein Imker gefunden werden. In einem Smartphone ist mit einem Klick/ Touch auf die Telefonnummer des Imkers, die Nummer vorausgewählt und der Imker kann dann sofort angerufen werden.

Auf anderen Seiten kann der Schwarmfinder für den gefundenen Schwarm Geld verlangen, aus welchem Grund wird dies auf Ihrer Seite nicht angegeben und unterstützt?

Das kann jeder Meldende mit dem jeweiligen Imker selbst per Telefon oder vor Ort aushandeln.

So eine Internetseite verursacht in der Regel nicht zu vernachlässigende Kosten, wie erfolgt die Refinanzierung Ihres Projekts, da zur Kostendeckung sogar auf Werbung verzichtet wird?

Aus beruflichen Gründen entstehen mir nur für die Domain „schwarmalarm.de“ jährlich Kosten in Höhe von circa 12,-€. Wenn ich als Imker durch schwarmalarm.de an einen Bienenschwarm komme, sind die Kosten der Domain durch den Wert des Schwarms bereits gedeckt.

Welche Erweiterungen Ihrer Internetseite sind aktuell noch in der Planung und mit welchen Neuerungen kann bereits in naher Zukunft, wenn nicht sogar noch in diesem Jahr gerechnet werden?

Hauptsächlich wollte ich mich der Verbesserung im mobilen Bereich widmen. Denn dort kann durch Verwendung der aktuellen GEO- Koordinaten der Punkt mit der Standorteingabe gespart werden. Bei der Darstellung gibt es ebenfalls Optimierungspotential. Ein weiteres Vorhaben ist dieses Portal als WebApp für Android und iPhone / iPad auszubauen. Wann ich daran weiter arbeite, kann ich momentan nicht sagen. Auf jeden Fall wird es weiter entwickelt.

Für konstruktive Kritiken und Anregungen bin ich aber immer offen.

Kontaktadresse
Sven Rhinow
srhinow@schwarmalarm.de
www.schwarmalarm.de

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