Um das Wachs vom Honig sauber trennen zu können, muss der Honig nach dem Absetzen noch einmal durch ein grobes und feines Honigsieb geführt werden, um am Ende noch durch ein extra feines Spitzsieb zu laufen. Für ein sauberes Ergebnis sind qualitativ hochwertige Siebe unabdingbar, welche sich nach dem Sieben auch leicht von Honig und Wachs reinigen lassen können.
Bewährt haben sich hier lebensmittelechte Edelstahl Doppelsiebe, mit denen je nach Viskosität und Wachsanteil zwischen 1 – 2 kleine Honigeimer (12,5 Kg) durchgesiebt werden können, bis sich diese mit Wachsteilchen zugesetzt haben und gereinigt werden müssen. Daher sollten bei größeren Ernten immer ausreichend Siebe vorhanden sein, damit das Sieben nicht permanent unterbrochen wird und parallel ablaufen kann. Zwar existieren auch günstigere Alternativen aus Kunststoff mit Nylonsieb oder verzinktem Stahl, diese haben bei weitem aber nicht die Qualität und Haltbarkeit. Einige angebotene Siebe sind auch nicht für die Verarbeitung von Lebensmitteln zugelassen auch wenn diese als Honigsiebe angeboten werden.
Aufbau und Qualität
Ein Doppelsieb besteht aus einem groben Vorsieb, welches auf ein feineres Hauptsieb gesteckt wird. Die Siebe haben einen Durchmesser von ca. 20cm. Das Hauptsieb selbst hat eine verschiebbare beidseitige Halterung, welche selbst das Auflegen auf einen Hobbock ermöglicht. Es sind Behälter bis zu einem Durchmesser von 37 cm nutzbar.
Beim Kauf eines Honigsieb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass es aus für die Lebensmittelverarbeitung zugelassenem Edelstahl gefertigt wurde. Eine Verwendung von verzinktem Stahl ist abzuraten, da bereits geringste Beschädigungen zu Roststellen und somit Verunreinigung des Honigs führen können.
Verstopfen des Sieb vermeiden
Mit der Zeit lagert sich zu viel feines Wachs aus dem Honig ab, dass die Siebe verstopft und kein Honig mehr durchlaufen kann. Gerade kalter, zähflüssiger Honig kommt nur schwer durch die feinen Maschen der Siebe und lässt diese schnell zusetzen. Umso wichtiger ist es, dass der Honig vor dem Sieben in einem Absetzbehälter geklärt und ggf. mit einem Tauchwärmer erwärmt wurde. Nur hierdurch erreicht man eine ausreichende Fließfähigkeit und verhindert das schnelle Zusetzen der Siebe.
Honigsieb mit Besonderheiten
In der Praxis wird das Feinsieb schneller als das Grobsieb sich mit Wachs zusetzen, gerade an der tiefsten Stelle des Feinsieb wird der Durchfluss dann sehr stark reduziert.
Neben dem Feinsieb als Halbkugel gibt es inzwischen auch eine Version mit gewölbter Unterseite. Gerade in Situationen, bei denen sich das Sieb bereits sehr stark zugesetzt hat, ermöglicht die gewölbte Form noch eine vollständige Restentleerung. Im Gegensatz zur Ursprungsform setzt sich der feine Wachs nicht am tiefsten Punkt der Halbkugel, sondern über eine größere Fläche ab.
Ein Anbieter dieser besonders geformten Honigsiebe ist zum Beispiel der polnische Hersteller Lyson.
Eigengewicht des Honig nutzen
Damit ein Honigsieb ausreichenden Durchfluss besitzt und nicht zu schnell verstopft, sollten immer eine ausreichend große Menge Honig im Sieb vorhanden sein. Gerade wenn der Honig nicht vorher im Absetzbehälter gelagert und erwärmt wurde, muss sichergestellt werden, dass der enthaltene Wachsanteil im Honigsee aufschwimmen kann.
Hier muss mit Augenmaß auf die Restfüllmenge des verwendeten Abfüllgefäß geachtet werden, sodass dieses nicht durch den nachlaufenden Honig überläuft. Durch das Eigengewicht des Honigs wird dieser durch das Sieb gedrückt und Wachsteilchen schwimmen auf dem Honig auf. Erst zum Schluss vor dem Erreichen des Füllstandes des Eimers sollte der Zufluss von neuem Honig unterbrochen werden.