Nicot Zuchtsystem ist ein Produkt des französischen Produzenten von Imkereizubehör Nicotplast, welcher das Zubehör auch im deutschsprachigen Raum erfolgreich vertreibt. Neben dem bekannten Nicot Zuchtsystem vertreibt der Hersteller auch weiteres Zubehör im Bereich der Imkerei wie Beuten, Fluglochbeschläge, Kunststoffrähmchen und Beutenzubehör. Der Name entstammt Nicot entstammt dem Gründer Christian Nicot, welcher mit über 100 Völkern ein erfahrener und versierter Imker ist.
Beim Nicot Zuchtsystem handelt es sich um ein vollständig durchdachtes System zur Vermehrung von Königinnen für kleine bis große Vermehrer und Züchter. Das umfangreiche Zubehör ermöglicht die Aufzucht von Königinnen vom Umlarven bis zum Einweiseln in das neue Volk.
Verwendung des Zuchtsystem zur Königinnenzucht
Das Zuchtsystem von Nicot kann während der Zuchtsaison von Mai bis August zur Vermehrung von Königinnen verwendet werden. Der Vorteil ist die zueinander passen Systemkomponenten, mit welchen der gesamte Prozess von der Anzucht über Umlarven bis hin zum Verschulen, Schlupf und Einweiselung abgedeckt werden kann. Hierdurch reduzieren sich die Abhängigkeiten zu anderen Systemen und es können weniger Fehler in deren Umsetzung passieren.
Nicot Systemsockel
Das Grundsystem bildet der Nicot Systemsockel. Dieser dient als Halterung für den Weiselnapfhalter und anderem Zubehör. Die braune viereckige Grundplatte ist aus Kunststoff gespritzt und besitzt an allen 4 Seiten ein Loch zur Befestigung an Oberträgern oder Zuchtlatten. Die Befestigung kann zum Beispiel über kleine Drahtstifte oder die Verwendung von Kleber an den Zuchtlatten erfolgen. Auch die Befestigung über den Mitteldorn mit Hilfe einer Schraube ist möglich, kann aber bei häufiger Benutzung zum Ausbrechen oder Lockerung der Befestigung führen.
Der Mitteldorn zur Aufnahme des Zuchtzubehör besitzt einen Durchmesser von 14mm und hat an den Seiten zur festen Arretierung der Erweiterungen kleine Aussparrungen, welche den Halt am Systemsockel gewährleisten. Die Maße des Sockelhalter betragen 26mm x 22mm, die Höhe des Dornes liegt bei 10mm. Der Sockelhalter von Nicot ist aus einem Stück hergestellt und im inneren des Dornes hohl.
Nicot Weiselnapfhalter
Der Weiselnapfhalter ist die passende Erweiterung für die Zucht, dieser wird am Systemsockel durch einfaches aufstecken befestigt und dient zur Aufnahme der Weiselnäpfe in welchem sich die Königinnen entwickeln. Der Weiselnapfhalter ist längsseits breiter als der Systemsockel und oval geformt. Durch die breitere Form kann der Weiselnapfhalter problemlos auch bei starker Verkittung mit dem Stockmeißel vom Systemsockel gelöst werden.
Im Weiteren ist der Weiselnapfhalter im inneren durchgängig, sodass ein direkter Blick auf das eingesetzte Weiselnäpfchen möglich ist. Dies ermöglicht bei der Anzucht z.B. über einen Anbrüter die Kontrolle der Anzucht der umgelarvten Königinnen von oben, ob die Bienen die Zelle mit Futtersaft gefüllt haben. Zudem kann bei starkem Verbau oder Verkittung der eingesetzten Weiselnäpfchen diese von oben herausgedrückt werden.
Nicot Weiselnäpfchen
Die Weiselnäpfchen von Nicot sind passend zum restlichen Zuchtsystem und ermöglichen das einfache Umlarven von Larven zur Zucht von jungen Königinnen. Die zylindrisch geformten Näpfchen aus Kunststoff sind innen leicht angeraut, sodass die Larven besser abgelegt werden können. Die originalen Nicot Weiselnäpfchen besitzen keine offensichtlichen Ansätze der Spritzgussmaschine im Bereich der späteren Zuchtablage, sodass keine Gefahr für eine Verletzung oder Beeinträchtigung der sich entwickelnden Königinnen besteht.
Es existieren auch Alternativen zum originalen Nicot Weiselnäpfchen, diese können aber Abweichungen aufweisen, welche zu einem schlechteren Zuchtergebnis führen. Hierbei ist zum Beispiel aufgefallen, dass diese Nachbildungen im Auflagebereich der Larven noch Reste von der Spritzanlage aufweisen, welche die jungen Königinnen während ihres Wachstums verletzten können oder bereits zu einer schlechten Annahme des Zuchtstoffes führen.
Nicot Schlupfkäfig
Sind die Königinnen nach 5 Tagen im Weiselnäpfchen verdeckelt worden, sollten diese unbedingt verschult werden, sofern sie nicht direkt im Begattungskästchen schlüpfen werden. Der Schlupfkäfig ist hierzu die optimale Ergänzung um das gegenseitige Ausfressen oder Abstechen der Königinnen nach dem Schlupf zu verhindern. Der Käfig passt exakt und stramm über den Weiselnapfhalter ohne dabei zu verrutschen oder abzufallen.
Durch seine Gitterstruktur mit den vielen Öffnungen wird für eine ausreichende Zufuhr von Luft und dem Füttern der Königin durch die Bienen gesorgt. Der Schlupfkäfig kann auch an der Unterseite geöffnet werden, der Deckel ist zudem flexibel mit dem Schlupfkäfig verbunden um einen Verlust zu verhindern. Der Deckel selbst besitzt im Innenbereich umlaufend kleine Kammern, in welche ein wenig Honig oder Futterteig eingedrückt werden kann, damit die frisch geschlüpfte Königin unmittelbar mit Nahrung versorgt ist.
Die neueren Deckel besitzen zudem eine passende Aussparung im Boden, mit welchem die Schlupfkäfige auf die Sockelhalter aufgesteckt werden können. Frühere Modelle des Schlupfkäfig haben zwar ebenfalls eine Aussparung, diese war aber nur 12mm im Durchmesser, sodass eine Befestigung auf den Sockelhaltern nicht möglich war.
Nicot Inkubator Schlupfkäfig
In der Produktreihe von Nicot gibt es seit kurzem einen weiteren Schlupfkäfig, welcher speziell für den Inkubatpr (Brutschrank) entwickelt wurde. Seine Höhe beträgt lediglich 53mm, sodass die vertikale Fläche des Brutkastens besser ausgenutzt werden kann. Geführt wird der Käfig unter der Bezeichnung CNE4, ist aber leider im deutschen Imkereibedarf nur schwer erhältlich.
Der Käfig besitzt keine eine Halterung für den System Sockel, sodass auf einen Hürdenrähmchen oder selbst gebaute Platten mit passender Aussparung zurückgegriffen werden muss. Mit 22mm Durchmesser können eigene Systemplatten erstellt werden, welche den Käfig aufnehmen.
Im Schlupfkäfig selbst ist eine kleine Futterkammer enthalten, welche mit einem Tropfen Honig befüllt wird, damit die Königin unmittelbar nach dem Schlupf direkt versorgt ist.
Nicot Zweitschlupfzelle
Sind Königinnen kontrolliert im Schlupfkäfig geschlüpft oder sollen bereits begattete Königinnen sicher eingeweiselt werden, kann dies über eine Zweitschlupfzelle erfolgen. Diese wird an der oberen Öffnung mit einer flachen Wachsplatte z.B. aus einer ausgestanzten Mittelwand verschlossen und die Königin anschließend von Unten hineingegeben.
Wichtig ist, dass die untere Öffnung ebenfalls mit dem integrierten Deckel verschlossen wird, damit die Königin nicht über diesen direkt in Volk gelangen kann.
Nicot Zuchtkassette
Werden eine größere Anzahl an Königinnen benötigt oder ist man selbst im Umlarven noch nicht geübt, können über die Zuchtkassette bis zu 110 Weiselnäpfchen gleichzeitig bestiftet werden. In die Zuchtkassette werden von hin die Weiselnäpfchen aufgesteckt, in welche die Königin später Ihre Eier ablegen soll. Es empfiehlt sich, alle Weiselnäpfchen zu bestücken, um ein durchlaufen der Königin zu behindern. An der Vorderseite befindet sich ein passendes Absperrgitter, welches von der Königin nicht passiert werden kann. Die Zugabe der Königin kann über den Verschlusspropfen erfolgen. Die Maße der Kassette betragen 147mm x 130mm x 28mm.
Zum besseren Handling der Zuchtkassette im Bienenvolk sollte diese von oben an ein Rähmchen geschraubt werden, welches bereits 24 Stunden vor der Käfigung der Königin ins Bienenvolk gehängt wird. Die Bienen beginnen in dieser Zeit bereits mit der Bespeichelung der Weiselnäpfchen, hierdurch erhöht sich die Bereitschaft der Königin Eier in die künstlichen Zellen zu stiften. Die Verwendung der Zuchtkassette erlaubt es Termingerecht Larven im Alter zwischen 6 – 24 Stunden zu erzeugen, sodass ein optimaler Zeitpunkt für die weitere Pflege zur vollwertigen Königin gegeben ist.
Anschließend kann die Königin im Bienenvolk abgefangen und über den Propfen in die Zuchtkassette gegeben werden. Der Propfen ist wieder zu schließen um einen Verbleibt der Königin in der Kassette zu gewährleisten. Das Gitter sorgt dafür, dass die Königin die Kassette nicht verlassen kann, gleichzeitig aber Bienen zur Pflege der Eier und der Königin hineingelangen. Spätestens nach 48 Stunden sollte die Königin wieder aus der Kassette befreit werden, in diesem Zeitraum sind bereits alle Weiselnäpfchen mit einem Ei bestiftet worden sein. Es kann einfach der Propfen entfernt und die Kassette wieder ins Volk gegeben werden, die Königin wird selbst den Ausgang aus der Zuchtkassette finden. Die bestifteten Weiselnäpfe in der Zuchtkassette sollten erst zur Weiterpflege in die Sammelbrutableger gegeben werden, wenn sich die Eier 3 Tage nach dem Legen zu jüngsten Larven entwickelt haben. Dies garantiert eine verbesserte Annahme und Weiterpflege in den Pflegevölkern.
Hierzu werden jeweils 10 bestiftete Näpfchen aus der Kassette auf einen Zuchtrahmen gesteckt und in die Pflegevölker / Sammelbrutableger gehängt. Mehr als 10 Näpfchen sind zur optimalen Anpflege nicht zu empfehlen.