Die Bewirtschaftung von Bienen und der damit verbundene direkte Nutzen der Honig- und Wachsgewinnen blickt auf eine lange Tradition zurück. In den Anfängen wurden hauptsächlich aus den Höhlenbauten von Wildbienen einzelne Honigwaben entnommen, diese Tätigkeit wurde überwiegend von den tapfersten Männern eines Dorfes durchgeführt. Älteste Nachweise auf Felsenmalereien aus Cuevas de la Araña in Spanien werden auf 10.000 v.Chr. datiert. Erst später entwickelte sich in der Hochkultur Ägyptens die Korbimkerei, in der den Bienen eine eigene Behausung bereitgestellt wurde. Für die Imker war diese Form der Bienenzucht eine wesentliche Vereinfachung, Sie mussten nicht umständlich auf Bäume klettern um den kostbaren Honig zu ernten, sondern konnten die Entwicklung Ihrer Völker unmittelbar steuern. Am Ende des 18. Jahrhundert wurde die Imkerei durch die Einführung von modularen Magazinbeuten vollständig revolutioniert, den Bienen konnte so viel Raum gegeben oder genommen werden, wie für die Entwicklung des Volkes notwendig war. Vor allem in den Klöstern wurde zur damaligen Zeit viel mit der Bienen, ihrer Zucht und Vermehrung, sowie einer Ertragssteigerung der Honigernte experimentiert.
Für die Landwirtschaft waren die Bienen auch damals wie heute ein wichtiges Instrument für die Bestäubung und ein Garant für eine ertragreiche Ernte von Obst und anderen Bestäubungspflanzen. Heute zählt die oft vergessene Biene zum dritt wichtigsten Nutztier, nicht nur für die Erzeugung von Honig, sondern vielmehr weil Sie es ist, welche die Blüten der Obstbäume bestäubt und somit für das Wachstum von Apfel, Kirschen und vielem weiterem Obst sorgt.
Bienenstandort Deutschland
In Deutschland gibt es ca. 85.000 Imkerei mit etwa 820.000 Bienenvölkern, nur ca. 4% sind Berufsimker, die von mit den Bienen Ihren Lebensunterhalt verdienen. Leider war die Zahl der Hobbyimker in den letzten Jahren stark rückläufig, gerade weil ein Großteil von Ihnen bereits Rentner sind und es kaum junge Menschen gibt, die sich für dieses Hobby interessieren. Der Begriff Imker leitet sich von dem Synonym „Imme“ für Biene und dem mittelniederdeutschen Wort „kar“ für Korb ab. Auch für die Imkerei existiert ein allgemeines Berufsbild mit Ausbildung und Weiterqualifikation zum Meister, dieses ist aber für den Betrieb einer Imkerei nicht zwingend vorgeschrieben. Die amtliche Berufsbezeichnung lautet „Tierwirt mit Fachrichtung Imkerei“ sowie als „Imkermeister“ als anerkannter Meistertitel.
In den letzten Jahren hat sich ein starker Trend zur „Urbanen Imkerei“ entwickelt, in der Bienenvölker in Metropolstädten wie Berlin, New York, Vancouver oder Tokio auf den Dächern von Häusern gehalten werden und die umliegenden Stadtparks nach Nektar und Pollen absuchen. Trotz allen Vorurteilen bietet die Stadt den Bienen beste Lebensbedingungen, insbesondere weil die Temperaturen im Mittel 2 – 3°C wärmer sind als im Umland, können die Bienen wesentlich früher mit dem Ausflug beginnen und später eingewintert werden. Zudem ist das Trachtangebot durch Dachgärten, Friedhöfe, Verkehrsinseln und Blumenkästen recht üppig und vielfältig.