Gelée Royale

Das Gelée Royale ist der Futtersaft der Königinnen eines Bienenstocks, welcher in der Hypopharynx- und Mandibeldrüse (Futtersaftdrüse und Oberkieferdrüse) der Arbeitsbienen produziert wird. Es stellt die einzige Nahrung der Königin während ihres gesamten Lebenszyklus dar und wird bereits im Ei-Stadium in der Weiselzelle verabreicht. In den ersten 3 Entwicklungstagen wird jedem Ei, gleich ob es sich um die einer Arbeitsbiene, Drohne oder Königin handelt, dieser Futtersaft gefüttert, erst im Stadium der Made trennen sich die Entwicklungswege. Nur Arbeitsbienen im Alter von 6 – 12 Tage, im Lebensabschnitt der Ammenbiene, können den Weiselfuttersaft herstellen. Es handelt sich um eine weißlich, zähflüssige Masse mit einem leicht süßlich, säuerlichen Geschmack, welche sehr lichtempfindlich ist. Bei kühler Lagerung ist es aber über mehrere Monate haltbar.

Gelée Royale | Quelle: Maja Dumat / pixelio.de
In den Weiselnäpfen werden nur wenige Milligramm des Gelée Royale angesetzt.Gelée Royale | Quelle: Maja Dumat / pixelio.de

Die Verabreichung von Gelée Royale beschleunigt das Wachstum der Larve und sorgt für eine Veränderung der Körperbau der Königin mit ihrem großen und kräftigen Hinterleib. Zudem erhöht die stetige Fütterung mit dem Futtersaft die Lebenserwartung von einst 42 Tagen einer Arbeitsbiene, auf bis zu 5 Jahre als Königin. Zudem ermöglicht das Gelée Royale erst die Fruchtbarkeit einer Königin, auch wenn die Ausbildung der Ovarien bei Arbeitsbienen durch die Ausschüttung von Pheromonen durch die Weisel unterdrückt wird. Nur durch die Verabreichung der sehr nahhaften Futtersaftes ist die Weisel erst in der Lage, täglich bis zu 2.000 Eier abzulegen. Dies entspricht ihrem eigenen Körpergewicht.

Der Futtersaft besteht aus einer Vielzahl von Bestandteilen, diese setzen sich im Groben aus 10–23 % Zucker, 60–70 % Wasser, 9–18 % Proteine und Aminosäuren, 4–8 % Fette und viele Vitamine zusammen. Der Weiselfuttersaft wird auch für humane Zwecke genutzt und findet Verwendung in Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetik. In asiatischen Ländern wie China, Japan und Thailand werden auch Arzneimittel aus diesem Nuturprodukt hergestellt, deren Wirksamkeit aber noch nicht vollständig beschrieben worden ist. Durch die Zusammensetzung kann es bei empfindlichen Menschen zu einer allergischen Reaktion kommen, eine Verträglichkeit ist daher vor Einnahme festzustellen.

Durch die Annahme, dass Gelée Royale für die lange Lebenserwartung der Königin verantwortlich ist, wird es in einigen Ländern in großen Mengen produziert. Hierzu werden einem Pflegevolk circa 30 Weiselnäpfe mit Eiern eingehängt, die Larven werden dann nach 3 Tagen manuell entfernt und das Gelée Royal mit einer kleinen Vakuumpumpe ausgesaugt. Dieses Verfahren kann in einem Volk aufgrund der hohen Belastung und der stetigen Weiselunruhe maximal 3-4 Mal durchgeführt werden. Um ein Gramm des begehrten Weiselfuttersaft zu ernten, müssen 5 Weiselnäpfe ausgesaugt werden, sodass mit einem Volk zwischen 20 – 25 Gramm im Jahr geerntet werden kann. Für die Verarbeitung müssen strengen Hygienevorschriften gelten, weil das Produkt der Licht, Wärme und Feuchtigkeitsempfindlich ist. Hauptproduzent ist das Exportland China, in dem ein Großteil der benötigten Mengen für den Weltmarkt hergestellt wird.



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