Die Kombinationszucht ist eine besondere Form der Verpaarung von Bienen, durch die nützliche Eigenschaften anderer Bienenrassen in die ursprüngliche Biene mit eingekreuzt werden. Ein bekannter Vertreter dieser Zuchtmethode ist Bruder Adam, alias Karl Kehrle, welcher auf diese Weise die Kunstrasse Buckfast im gleichnamigen englischen Kloster gezüchtet hat. In der Zucht sollen vorhandene Eigenschaften des Ausgangsmaterials erhalten bleiben und nur durch nützliche Eigenschaften ergänzt werden. Hierzu dürfen nur Tiere eingepaart werden, welche auch wirklich diese Eigenschaften mitbringen. Eine gute Selektion des Zuchtmaterials ist dabei essentiell für den Zuchterfolg, nicht den Anforderungen entsprechende Nachkommen dürfen als Zuchtmaterial nicht weitergeführt werden. Eine nachfolgt durchgeführte mäßige Inzucht soll die Eigenschaften festigen, bis diese auch auf alle entstehenden Nachkommen übertragen werden. Der Inzuchtkoeffizient ist bei anfänglich nur kleinen zur Verfügung stehenden Populationen verhältnismäßig hoch. Erst nach mehreren Generationen ist ein Erfolg der Zucht überhaupt messbar. Diese Maßnahmen sollen eine erbtreue Veranlagung und Stabilisierung der gewonnen Eigenschaften bewirken.
In vielen Fällen kommt es auch zu einem Heterosiseffekt, bei dem die Leistung der Nachkommen wesentlich höher und ausgeprägter ist, als die durchschnittliche Leistung der Elterngeneration. Stellt sich in einer Zuchtlinie heraus, dass geforderte Eigenschaften nicht herausgebildet werden können, ist dieser oftmals aufzugeben und neu zu beginnen. Gleichzeitig gilt aber auch, wenn eine Zuchtlinie bessere Eigenschaften als der Zuchtstamm aufweist, diese miteinander zu kombinieren sind. Diese Verfahrensweise wird auch heute noch bei der Fortführung der Buckfast Biene durchgeführt. Mit der Buckfast werden die Züchtungen nicht auf ihre körperlichen Merkmale festgelegt, sondern auf die entstehenden Wesenseigenschaften der Biene durch Einkreuzung anderer Bienenrassen verbessert.
Begattung mit reinrassigen Drohnen
Die Kombinationszucht zählt mit zu den Reinzuchtverfahren, da die Königinnen nur mit reinrassigen Drohnen auf anerkannten Belegstellen oder Besamungsstellen verpaart werden. Zur Erzielung von fortführungswürdigen Ergebnissen ist die Paarungskontrolle über eben diese Begattungsmechanismen zwingend erforderlich, nur durch reinrassige Kombination anderer Bienenrassen kann die entstehende Kunstrasse ebenfalls als Reinzucht bezeichnet werden. Mit einer Erzeugung von erbfesten Nachkommen mit den angestrebten Merkmalen kann erst nach 5 – 10 Generationen angenommen werden. Dieser Umstand sorgt für eine relative lange Zuchtdurchführung mit stetiger Kontrolle der Zuchtergebnisse. Zudem entsteht einer relativ großer Überschuss an Nachkommen, welche durch die Aufspaltung der Erbanteile ohne die gewünschten Eigenschaften für eine Nachzucht untauglich sind.